Das Gründungsjahr 1908
Es war noch im Wilhelminischen Zeitalter, als der Verein in der Gründungsversammlung am 29. März 1908 im Gasthaus „zum Rössle“ aus der Taufe gehoben wurde. Gründungsmitglieder waren die folgenden 12 Personen: Christian Bauer, Johannes Bihr, Michael Bosch, August Dompert, Karl Flachmüller, Adolf Haible, Kaspar Hitzler, Friedrich Laun (Itzelberg), Friedrich Laun (Königsbronn), Jakob Schmohl, Albert Stoll und Johannes Wirth. Zum Vorstand wurde August Dompert und zum Schriftführer und Kassierer Johannes Wirth gewählt. Als Ausschussmitglieder fungierten Johannes Bihr und Friedrich Laun (Itzelberg). Bereits im Mai hatte sich die Mitgliederzahl um fast zwei Drittel auf 34 erhöht. Um der zunehmenden Schädlingsplage besser Herr zu werden, wurde im Juni in einer außerordentlichen Versammlung beschlossen, eine Obstbaumspritze, die bei der Fa. Eugen Knißer in Stuttgart zum Preis von 47,35 Mark ausgestellt war, anzuschaffen. Am 27. September hatte der Verein mit einer von der hiesigen Bevölkerung gut besuchten Obstausstellung im Gasthaus „zum Rössle“ seinen ersten großen Auftritt in der Öffentlichkeit. Das ausgestellte Obst wurde tags darauf öffentlich versteigert, wobei der Erlös der Vereinskasse zugute kam
Quelle: Protokollbücher des Vereins
Verfasser der Chronik: Hans-Peter Philipp
Die Vereinsgeschichte bis Anfang der 30er Jahre
Gleich nach der Gründung entwickelte sich ein reges Vereinsleben. So wurden Versammlungen abgehalten, Gartenbegehungen und Ausflüge veranstaltet sowie Fachzeitschriften angeschafft und kostenlos an die Vereinsmitglieder weitergegeben.
In der ersten Hauptversammlung des Vereins im März 1909 wurde Baumwart Johannes Hittelmaier zum Fachwart gewählt. Zur Bekämpfung des Obstdiebstahls beschloss die Versammlung, dass jeder, der einen Obstdieb beim Schultheißenamt zur Anzeige bringt, eine Belohnung von 2 Mark aus der Vereinskasse erhält. Wie aus dem Protokollbuch zu entnehmen ist, waren in diesem Jahr 4 Neueintritte zu verzeichnen.
In der Hauptversammlung im März 1910 im Gasthaus „zum Lamm“ in Itzelberg stellte Herr Gutsbesitzer Härlin den Antrag, künftig jährliche Hauptversammlungen abzuhalten und Vorstandschaftswahlen im 2-Jahresturnus durchzuführen, was bei den anwesenden Mitgliedern auf breite Zustimmung stieß.
Im Mai 1911 unternahm der Verein einen Ausflug nach Oberkochen, wo die Obstanlage von Herrn Fabrikant Grupp besichtigt wurde. Anschließend waren die Ausflügler zu einem guten Glas Most in seine Wohnung eingeladen.
Der Sommerausflug für das Jahr 1912, der zunächst nach Dischingen mit Besichtigung des Schlossgartens geplant war, musste wegen Ausbruchs der Pockenseuche auf dem Härtsfeld abgesagt werden. Daraufhin entschloss man sich, die Baumschule von Otto Meinhard in Langenau zu besuchen.
Von 1914 bis 1921 ruhte als Folge des 1. Weltkrieges die Vereinsarbeit weitgehend. Im Februar 1915 wurde beschlossen, dass jedes kriegsdienstleistende Mitglied einen Betrag in Höhe von 1,50 Mark aus der Vereinskasse erhält.
Unter Vorstand August Dompert nahm der Verein 1922 seine Tätigkeit wieder auf. Johannes Wirth fungierte als Schriftführer und Leonhard Weireter als Kassierer.
Die Hauptversammlung im März 1927 war überschattet vom Tod des Kassierers Leonhard Weireter. Noch während der Erstattung des Kassenberichts erlag er einem Herzversagen. Daraufhin wurde Förster Striebel zu seinem Nachfolger bestimmt.
1930 legte der Verein auf einem 33 Ar großen Grundstück in Königsbronn auf dem Stürzel einen Mustergarten mit 31 Obsthochstämmen an.
Im März 1931 fand zusammen mit Oberamtsbaumwart Siller aus Heidenheim ein Rundgang im neu angelegten Mustergarten statt. Anschließend hielt Herr Siller im Gasthaus „zum Hirsch“ einen lehrreichen Vortrag über „Schädlinge an Obstbäumen und Beerensträuchern“.
Der Verein in der Zeit von 1933 bis 1945
In einer Mitgliederversammlung Anfang Dezember 1933 gab Vorstand August Dompert seinen Rücktritt bekannt. Er hatte als Mitbegründer des Vereins dieses Amt mehr als ein viertel Jahrhundert begleitet und war vor 2 Jahren aufgrund seiner großen Verdienste um den Obstbau zum Ehrenvorstand ernannt worden. Zu seinem Nachfolger wurde Wilhelm Jooß gewählt.
Im Rahmen der Gleichschaltung unter anderem auch des Obst- und Gartenbaus erfolgte im Jahre 1934 die Eingliederung des Vereins in den Reichsnährstand. In einer außerordentlichen Versammlung am 8. Oktober wurde die Vereinsführung neu bestimmt, die sich nun wie folgt zusammensetzte: Wilhelm Jooß (1. Vorsitzender), Fritz Holz (2. Vorsitzender), Karl Weireter (Schriftführer), Förster Striebel (Kassierer), Johannes Hittelmaier (Fachwart). In einer zweitägigen Obstschau Ende Oktober stellten mehrere Vereinsmitglieder im gut besuchten Hirschsaal in Königsbronn Tafel- und Wirtschaftsobst aus. Im Dezember hielt Frau Kommerzienrat Hähnle aus Giengen einen Vortrag über den Vogelschutz und man beschloss, dem „Bund für Vogelschutz“ beizutreten.
1935 war die Mitgliederzahl auf 105 angestiegen. Als neuer Schriftführer fungierte jetzt Reinhold Seyboth. Das seit 1909 von Johannes Hittelmaier ausgeübte Fachwartsamt wurde den Herren Striebel und Aigner übertragen und Karl Bihr zur Ausbildung als Baumwart nach Ulm geschickt. Bei einem Gartenrundgang im Mai demonstrierte der neu eingesetzte Gerätewart Julius Fuchs die Handhabung der vereinseigenen Obstbaumspritze. Als Leihgebühren für die Benutzung waren 25 Pfennig für den halben und 50 Pfennig für den ganzen Tag zu entrichten.
Im Februar 1936 referierte Baumwart Mahler aus Oberkochen über die Anwendung von Spritzmitteln, woraufhin man sich entschloss, 400 kg Obstbaumkarbolineum zu bestellen. Im gleichen Jahr errichtete der Verein im „Königsbronner Mustergarten“ unter der Regie von Zimmermann Rebmann ein Gartenhäuschen. Die Kosten des 3x4 Meter großen Häuschens beliefen sich auf 254 Mark.
Im Juli 1937 hielt Herr Angstenberger, Mitglied des Obst- und Gartenbauvereins Heidenheim einen Vortrag über die Zubereitung von Süßmost, woraufhin man sich entschloss, einen „Apparat zur Süßmostzubereitung“ anzuschaffen.
Der Vereinsausflug im Herbst 1938 führte mit dem Zug nach Ulm, wo mit Gartenbaurat Wenk eine Obstbau-Musteranlage besichtigt wurde. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass jeder der 40 Teilnehmer 1 Mark aus der Vereinskasse als „Reisekostenzuschuss“ erhielt.
Im Januar 1939 fand im Gasthaus „zum Adler“ ein Filmvortrag mit dem Titel „Der Obstbau in der Erzeugungsschlacht“ statt, zu welchem die hiesige Bevölkerung herzlich eingeladen war. In dem 2-stündigen Film verdeutlichte Kreisobstbaumeister Meiling, wie durch gezielte Baumpflege eine quantitativ wie auch qualitativ bessere Obsternte erreicht werden kann.
In der Hauptversammlung im Januar 1940 lehnten die Mitglieder Neuwahlen wie in den Jahren zuvor mit der Begründung ab, dass es das Beste wäre, während des Krieges die jetzige Vorstandschaft beizubehalten. Der Bezug von Obstbäumen erwies sich als schwierig, unter anderem auch deshalb, weil drei ungewöhnlich strenge Winter den Obstbaumbestand zum Teil um 40 % dezimiert hatten. Darunter hatte auch der Vereinsmustergarten zu leiden, der lediglich einen Ertrag von 2 Zentnern Obst abwarf, wovon zwei Drittel gestohlen wurden.
1945 kam es infolge des Zusammenbruchs und der Besetzung des Deutschen Reiches und des von der Militärregierung erlassenen Vereinsverbots zu keinen Aktivitäten.
Der Verein im Nachkriegsdeutschland
Nachdem die Siegermächte die Wiedergründung der Vereine genehmigt hatten, fand am 9. März 1946 im Gasthaus „zum Schützen“ die erste Hauptversammlung nach dem Krieg statt. Nahezu einstimmig wurde Wilhelm Jooß zum 1. Vorsitzenden und der inzwischen aus der Gefangenschaft zurückgekehrte Reinhold Seyboth zum Schriftführer wiedergewählt. Das Amt des Kassierers übernahm Albert Bauer. Herr Kreisobstinspektor Kiener referierte über „Sinn und Zweck eines Gartenbauvereins“. Die Mitgliederzahl bewegte sich mit 110 Personen auf dem Niveau von 1935.
Im Februar 1947 wurde mit Fritz Holz auch das Amt des 2. Vorsitzenden wieder besetzt. Außerdem war er von da an 3 Jahre als Fachwart tätig.
Bei den Wahlen im Januar 1948 stellten sowohl der 1. Vorsitzende Wilhelm Jooß als auch Kassierer Albert Bauer ihre Ämter gesundheitshalber und altersbedingt zur Verfügung. Zwar versuchte die Versammlung wie in den Jahren zuvor den 1. Vorsitzenden, der dieses Amt seit Dezember 1933 innehatte, nochmals zum Weitermachen zu bewegen, musste jedoch den vorgebrachten Argumenten beipflichten. Die Wahlen ergaben folgende neue Vorstandschaft: Fritz Hoffmann (1. Vorsitzender) und Fritz Konrad sen. (2. Vorsitzender). Nachdem sich für das Amt des Kassierers niemand zur Verfügung stellte, erklärte sich Schriftführer Reinhold Seyboth bereit, diese Tätigkeit kommissarisch mit zu übernehmen. Die vom Landesverband für Vereine neu herausgebrachte Satzung wurde von der Versammlung einstimmig angenommen.
Im Februar 1949 konnte mit Leonhard Pratz das Amt des Kassierers wieder besetzt werden.
Der Verein in der Wirtschaftswunderzeit
Langsam aber unaufhaltsam kam der Vereinsmotor wieder auf Touren. So wurden zum Beispiel wieder vermehrt Fachvorträge gehalten, Vereinsausflüge unternommen, zahlreiche Gartenrundgänge veranstaltet und Schnittunterweisungen durchgeführt.
Nachdem der 2. Vorsitzende Fritz Konrad sen. in der im Februar 1950 abgehaltenen Hauptversammlung die Bitte aussprach, ihn von seinem Amt zu entbinden, wurde Daniel Konold zu seinem Nachfolger bestellt, der nun auch gleichzeitig als Fachwart fungierte. Im Dezember konnte der damalige Königsbronner Bürgermeister Riedinger den Vorsitzenden des Landesobstbauverbandes Dr. Seitzer im Gefolgschaftshaus der Schwäbischen Hüttenwerke begrüßen. In seinem Vortrag über die Marktwirtschaft im Obstbau aus europäischer Sicht legte Herr Dr. Seitzer dar, dass man angesichts der immer stärker werdenden ausländischen Konkurrenz gezwungen sei, effizienteren Obstbau zu betreiben.
Bei den Wahlen im Februar 1951 wurden sozusagen die Stühle getauscht und Daniel Konold zum 1. Vorsitzenden und Fritz Hoffmann zum 2. Vorsitzenden bestimmt. Als Kassenprüfer fungierten Albert Bauer und Leonhard Elser. Im Dezember fand im Gasthaus „zum Adler“ eine Versammlung statt, zu welcher auch Bezirksvorstand Stahl begrüßt werden konnte. In seinem Grußwort ging Herr Stahl kurz auf die Geschichte des Obstbaus im Kreis Heidenheim ein, wobei er besonders hervorhob, dass die Wiege des Bezirksobstbauvereins eigentlich in Königsbronn stehe.
Im Rahmen der Hauptversammlung im März 1952 referierte Herr Jerriesen vom Staatlichen Pflanzenschutzamt über Schädlingsbekämpfung und die damit zusammenhängende Anwendung von Spritzmitteln. Kassenprüfer Albert Bauer übernahm zusätzlich das Amt des Spritzwarts sowie die Lagerung und Ausgabe von Spritzmitteln.
Im Januar 1953 übernahm Hans Hittelmaier den 2. Vorsitz. Die übrige Vorstandschaft blieb unverändert. Als Kassenprüfer fungierten Albert Bauer und Fritz Holz. In der Kreisversammlung, die dieses Jahr in Königsbronn stattfand, hielt der Vorsitzende des Landesobstbauverbandes Dr. Seitzer einen Vortrag zum Thema „Obstbau im rauen Klima“ und führte aus, dass mit der richtigen Sortenwahl selbst in noch raueren Gegenden wie z. B. Finnland und Schweden erfolgreich Obstbau betrieben werden könne.
1954 wurde Wilhelm Greiner zum Schriftführer gewählt und löste damit Reinhold Seyboth ab, der dieses Amt seit 1935 begleitet hatte. Der diesjährige zusammen mit dem Obst- und Gartenbauverein Heidenheim veranstaltete Tagesausflug führte ins „Blühende Barock“ nach Ludwigsburg.
Bei den anstehenden Wahlen im Januar 1955 ließ sich der 1. Vorsitzende Daniel Konold nicht mehr zur Wiederwahl nominieren. Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige 2. Vorsitzende Hans Hittelmaier bestimmt und behielt dieses Amt bis 1983.
Schriftführer Wilhelm Greiner erklärte sich bereit, zusätzlich das Amt des Spritz- und Gerätewarts zu übernehmen, da Albert Bauer diese Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben konnte.
Ein herausragendes Ereignis im Jahre 1958 war die 50-jährige Jubiläumsfeier am 8. und 9. November. Der Festakt, welcher mit einer großen Obstausstellung verbunden war, fand im festlich geschmückten Saal im Gasthaus „zum Adler“ statt. Vorstand Hans Hittelmaier begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste, unter ihnen auch den damaligen Vorsitzenden des Kreisobstbauverbandes Jakob Kraft und Kreisobstbauinspektor Schmid. Nach der Verlesung der Vereinschronik von Fachwart Daniel Konold hob Bürgermeister Karl Burr lobend hervor, dass in den letzten Jahren viel auf dem Gebiet des Obst- und Gartenbaus in Königsbronn getan worden sei. Im Namen des Gemeinderats bedankte er sich für die in den letzten 50 Jahren geleistete Arbeit und überreichte dem Verein als Anerkennung eine Spende in Höhe von 50 DM.
Die Vereinsgeschichte der 60er und 70er Jahre
Einer der zahlreichen Gartenrundgänge fand im Mai 1960 im Garten von Ausschussmitglied Michael Schubsky statt. Im Anschluss daran trafen sich die
52 Teilnehmer im Cafe Bergterrasse zum gemütlichen Beisammensein.
1961 übernahmen Walter Mehner und Fritz Konrad jun. die Kassenprüfung. Zum Spritz- und Gerätewart wurde Hans Schuhmeir bestimmt.
Im Februar 1962 erwarb man eine Karrenspritze zum Preis von 526,10 DM. Erstmals wird im Protokollbuch von einer Bodenprobeaktion berichtet.
In der Hauptversammlung im Februar 1963 stellte Daniel Konold sein Amt als Fachwart, welches er 13 Jahre lang begleitet hatte, zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wurde Baumwart Karl Häußler gewählt, der von da an das Fachwartsamt bis zum Jahre 2000 innehatte.
Im Jahre 1966 nahm der Verein an der Kreis-Obstausstellung in Giengen teil und stellte 80 Kisten wertvolles Tafelobst aus, wofür man sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde.
Bei den Wahlen im Februar 1967 konnte mit Leo Schicketanz das Amt des 2. Vorsitzenden nach längerer Zeit wieder besetzt werden. Im September desselben Jahres beschloss die Vorstandschaft den Mustergarten aufzulösen und das dort befindliche Häuschen zu verkaufen.
Der in dieser Zeit traditionelle Familienabend fand im Oktober im Gasthaus „zum Hirsch“ statt, wo Vereinsmitglied Jakob Rau den 35 anwesenden Gästen einen interessanten Lichtbildervortrag von der Weltausstellung in Montreal (Kanada) präsentierte.
Am 18. Januar 1968 erfolgte die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister beim Amtsgericht Heidenheim. Zur 60-jährigen Jubiläumsfeier am 2. November konnten im voll besetzten „Musikerheim“ der Vorsitzende des Kreisobstbauverbandes Albert Pommerenke und Kreisobstbauinspektor Schmid begrüßt werden. Zum Programm gehörten eine Dia- und Filmvorführung über Königsbronn, die Ehrung verdienter Vereinsmitglieder sowie die Blumenschmuckprämierung durch die Gemeinde.
Im Februar 1969 wurde Willi Maier zum 2. Vorsitzenden gewählt und löste damit Leo Schicketanz ab. Die übrige Vorstandschaft blieb unverändert. Der Tagesausflug im Oktober führte nach Weikersheim.
1970 wird im Protokollbuch zum ersten Mal von einem Gartenfest berichtet, das in den ersten Jahren im Garten von Vereinsmitglied Erwin Holz abgehalten wurde. Außerdem veranstaltete der Verein erstmals eine Herbstfeier, die seither fester Bestandteil des Jahresprogramms ist.
Bei den Neuwahlen 1971 ergaben sich folgende Veränderungen: zum Schriftführer wurde Johann Otzipka bestimmt, nachdem Wilhelm Greiner dieses Amt 17 Jahre begleitet hatte. Das Amt des Kassierers übernahm Heinz Braunmüller von Leonhard Pratz nach dessen 22-jähriger Amtszeit. Neuer Gerätewart wurde Erwin Holz. Als Kassenprüfer fungierten nun Jakob Rau und Pius Schrankenmüller und lösten damit Fritz Konrad jun. und Walter Mehner nach jeweils 10-jähriger Tätigkeit ab. Der Mitgliedsbeitrag wurde nach einer heftigen Debatte auf das Doppelte und zwar auf 6 DM im Jahr angehoben.
Im September 1972 veranstaltete der Verein einen Ausflug nach Untergruppenbach. Leider konnten wegen des starken Regens weder die dortige Obstanlage noch der Japanische Garten in Sulzbach besichtigt werden. Mit dem Besuch einer Kelterei in Talheim und anschließender Weinprobe kam bei den Ausflüglern jedoch schnell wieder Hochstimmung auf.
In der Hauptversammlung im Januar 1973 wurden zu Kassenprüfern wie bisher Jakob Rau und Helene Knöller als Nachfolgerin von Pius Schrankenmüller bestimmt. Am 13. und 14. Oktober beteiligte sich der Verein mit einer Obst- und Gemüseausstellung am 50-jährigen Jubiläum des Kreisobstbauverbandes Heidenheim.
Neben den üblichen Schnittunterweisungen wurde im April 1974 bei Peter Kopietz in Zang das Anlegen von Gemüsebeeten demonstriert. Anschließend wechselten die 35 Teilnehmer ins dortige Gasthaus „zum Hirsch“, wo Gärtnermeister und Vorsitzender des Kreisobstbauverbandes Albert Pommerenke einen Vortrag über „Blumen im Zimmer und auf dem Balkon“ hielt. Im September fand erstmals neben den bisher üblichen Tagesausflügen ein 3-tägiger Vereinsausflug und zwar nach Südtirol statt. Seither gehören Mehrtagesausflüge zum festen Bestandteil des Vereinslebens.
Im Juli 1975 stand der Besuch der Bundesgartenschau in Mannheim auf dem Programm. Die beiden Grünanlagen „Luisenpark“ und „Herzogenriedpark“ erfreuen sich auch heute noch außerordentlicher Beliebtheit. Im gleichen Jahr wurden Fachbücher über den Obst- und Gartenbau angeschafft, die von den Mitgliedern kostenlos ausgeliehen werden konnten.
Im Juni 1976 unternahm der Verein neben den üblichen Gartenrundgängen eine Waldwanderung unter der Führung von Oberförster Helmut Fischer. Auf dem Weg zur Weikersberghütte konnten die 32 Teilnehmer so manches Wissenswerte über den Wald und seine Bedeutung für Mensch und Tier erfahren.
Im Januar 1977 wurde dem Verein eine „Frauengruppe“ angegliedert. Seither treffen sich die Frauen regelmäßig zu Bastel- und Näharbeiten. Aber auch Ausflüge und Wanderungen stehen auf dem Programm. Die Leitung hatten damals Heidi Grupp und Helene Knöller. Ziel des 4-tägigen Vereinsausflugs war dieses Jahr Wien, wobei der damalige 2. Vorsitzende Willi Maier als Reiseleiter fungierte.
1978 konnte die „Frauengruppe“ bereits 27 Neueintritte verzeichnen. Im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des Obst- und Gartenbauvereins Gussenstadt führte unser Verein im Oktober das Kompostierverfahren auf biologischer Basis vor, was damals bei den Besuchern auf großes Interesse stieß.
Bei den Neuwahlen im Januar 1979 kam es erneut zu einem größeren Wechsel in der Vorstandschaft, da der 2. Vorsitzende Willi Maier nach 10-jähriger Amtszeit sowie Schriftführer Johann Otzipka und Kassierer Heinz Braunmüller, jeweils 8 Jahre im Amt, nicht mehr kandidierten. Daraufhin wählte die Versammlung einstimmig Anton Seitz zum 2. Vorsitzenden, Fritz Konrad jun. zum Schriftführer und Gerhard Thiele zum Kassierer. Anschließend wurde die neugefasste Vereinssatzung verabschiedet.
Die 80er und 90er Jahre
Im Mai 1981 demonstrierte Fachwart Karl Häußler im Garten von Georg Elser in Ochsenberg die Veredelung von Obstbäumen. Im Juni nahm der Verein am Festzug des Gesangvereins „Konkordia“ teil. Das für den 23. August vorgesehene Sommerfest fiel buchstäblich ins Wasser.
Ab 1982 übernahm Armin Knötig das Amt des Schriftführers von Fritz Konrad jun. Zu dieser Zeit hatte der Verein 139 Mitglieder, hiervon 11 Ehrenmitglieder. Der 3-tägige Vereinsausflug führte diesmal in den Bayrischen Wald.
Bei den satzungsgemäßen Neuwahlen im Januar 1983 legte Hans Hittelmaier altersbedingt sein Amt als 1. Vorsitzender nieder, welches er mit enormer Tatkraft und viel Idealismus 28 Jahre ausgeübt hatte. Bereits 1978 war er für seine großen Verdienste um den Obst- und Gartenbau mit der bronzenen Verdienstmedaille des Landesverbandes ausgezeichnet worden. Zu seinem Nachfolger wurde Karl Schmid bestimmt. Die diesjährige Herbstfeier stand ganz im Zeichen des 75-jährigen Vereinsjubiläums, bei welchem Ehrenvorsitzender Hans Hittelmaier die Vereinschronik verlas. Seitens der Gemeinde nahm Bürgermeister Karl Burr die Preisverleihung des Blumenschmuckwettbewerbs vor. Im September unternahm der Verein unter der Regie des 2. Vorsitzenden Anton Seitz einen 3-tägigen Ausflug an den Rhein und in den Odenwald.
Zum Tag des Baumes am 31. März 1984 führte der Verein eine Baumpflanzaktion durch. Im Juli beteiligte sich der Verein mit einem Getränkestand am Königsbronner Kinderfest.
Das Jahr 1985 war wieder einmal hart für den Königsbronner Obst- und Gartenbau. Kälteeinbrüche im Frühjahr führten zu Ernteausfällen von bis zu 90 %. Im April wurde unter Mitwirkung der hiesigen Gärtnerei Schäfer die Aktion „Grünes Klassenzimmer“ für die 2. und 3. Klasse der Volksschule Königsbronn gestartet.
Bei den turnusgemäßen Wahlen im Januar 1986 wurde Walter Jenisch zum Kassierer und Reiner Hahn zum Schriftführer bestellt, da die bisherigen Amtsinhaber Gerhard Thiele und Armin Knötig ihre Ämter aus zeitlichen Gründen nicht mehr ausüben konnten. Die Leitung der Frauengruppe übernahmen für die nächsten vier Jahre nacheinander Monika Strohmeier, Elfriede Elser und Gertrud Baumann. Nach dem SuperGAU am 26. April im Kernkraftwerk in Tschernobyl, bei welchem weite Teile Europas kontaminiert wurden, lautete die Frage: „Genussfähig oder wegwerfen“? Mit diesen Worten charakterisierte Fachwart Karl Häußler die Situation, da viele Kleingärtner in punkto Genießbarkeit ihrer Ernte verunsichert waren. Auf der Herbstfeier im Oktober bekam der 2. Vorsitzende Anton Seitz ein Sonderlob für seinen 16 Pfund schweren Kohlrabi. In diesem Jahr verstarb der langjährige 1. Vorsitzende und Ehrenvorstand Hans Hittelmaier im Alter von 74 Jahren.
Im Jahre 1987 gründeten Karl Häußler, Hans-Peter Karner, Anton Seitz und Willi Widmann einen „Stammtisch“ für Vereinsmitglieder, der seither fester Bestandteil des Jahresprogramms ist und mehrere Jahre in der Brenztalgaststätte bei Walter Ast abgehalten wurde. Bei diesen „Obstler-Stammtischen“, die einmal im Monat stattfinden, können sich die Mitglieder des Vereins über aktuelle, saisonbedingte Gartenthemen informieren und ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet austauschen. Viel Wissenswertes rund um den Obst- und Gartenbau vermitteln auch Vorträge und Dia-Shows von Fachreferenten. Natürlich hat auch die Geselligkeit ihren festen Platz. Im Mai war der Verein anlässlich der 700-Jahrfeier der Gemeinde Königsbronn mit einem Weinstand und einem Festwagen präsent.
In der Hauptversammlung im Januar 1988 wurde beschlossen, den Jahresbeitrag von 6 DM auf 10 DM zu erhöhen. Die Auswertung einer Bodenprobeaktion ergab, dass viele Gärten überdüngt sind. Zwei bis drei Jahre auf Düngung verzichten riet Fachwart Karl Häußler den Vereinsmitgliedern. Anlässlich des 80-jährigen Jubiläums hatte der Verein ein ansprechendes 2-Tagesprogramm zusammengestellt.
Im von der Frauengruppe festlich geschmückten Saal im evangelischen Gemeindehaus fand am 8. Oktober die Herbstfeier und am 9. Oktober ein Tag der offenen Tür statt. Zahlreiche Besucher bestaunten damals das aus verschiedenen Apfelsorten zusammengesetzte Königsbronner Wappen.
Nachdem der 1. Vorsitzende Karl Schmid bei den Wahlen im Januar 1989 nicht mehr für dieses Amt kandidierte, wurde der bisherige Schriftführer Reiner Hahn zu seinem Nachfolger bestimmt und Elfriede Müller zur Schriftführerin gewählt. Als Kassenprüfer fungierten Frau Schierle und Fritz Konrad. Beim Stammtisch im März konnte als Gast Herr Schwarz mit einem Lichtbildervortrag über die heimische Vogelwelt begrüßt werden.
Im Januar 1990 bekam die Frauengruppe mit Gertrud Layher eine neue Leiterin. Ebenfalls im Januar wurde die so genannte
„Aktion Sparschwein“ ins Leben gerufen. Reichlich Futter bekam unser „Schweinchen“ hauptsächlich bei den Obstler-Stammtischen, bis es dann für die Tombola anlässlich der Herbstfeier geschlachtet wurde. Im Mai besuchte der Verein die Versuchsanstalt für Obstbau in Heuchlingen bei Heilbronn, wobei die Besichtigung einer Beerenobstplantage besonders hervorzuheben ist. Zum Jahresende war die Mitgliederzahl auf 194 Personen angewachsen. Allein in diesem Jahr konnten 14 Neueintritte verzeichnet werden.
In der Hauptversammlung im Januar 1991 wurde Julius Goldschmied zum Gerätewart und Sabine Weigert sowie Hans-Peter Philipp zu Kassenprüfern gewählt. Im Mai unternahm der Verein einen Tagesausflug nach Heilbronn mit Besuch des Salzbergwerks in Bad Friedrichshall. Im NSU-Zweiradmuseum in Neckarsulm konnte man von vergangenen Zeiten träumen. Höhepunkt war jedoch der Besuch einer Besenwirtschaft in Talheim, damals auch als „Sauschwänzle“ bekannt, weil die mit Kesselfleisch und Sauerkraut gefüllten Schüsseln mit Sauschwänzchen garniert waren. Leicht angeheitert trat man anschließend die Heimfahrt an. Die Herbstfeier fand erstmals in der herrlich ausgeschmückten Ostalbhalle statt. Hierzu hatten zahlreiche Helferinnen und Helfer des Vereins unter der Regie von Edeltraud Hahn wunderschöne Blumengebinde hergestellt. Als idealer Platz für die Bastelarbeiten erwies sich die von Maria und Georg Elser in Ochsenberg zur Verfügung gestellte Scheune, wo man obendrein noch von Frau Elser mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen bewirtet wurde. Auf der damaligen Herbstfeier hatte die von Vereinsmitglied Helmut Schneider ins Leben gerufene „Theaterspielgruppe“ mit dem Sketch „Ein schöner Campingplatz“ ihren ersten Auftritt. Zum Ausklang des Vereinsjahrs zeigte unser ehemaliges Ausschussmitglied Willi Widmann an Buß- und Bettag im Musikerheim einen Film über den von Anton Seitz gut organisierten Ausflug ins Burgenland.
Bei den anstehenden Wahlen in der Hauptversammlung im Januar 1992 wurde die bisherige Vorstandschaft in ihren Ämtern bestätigt. Bürgermeister Michael Stütz hob die gute Zusammenarbeit des Vereins mit der Gemeinde hervor und ließ sich anschließend als neues Mitglied eintragen. Die Obstler-Stammtische erfreuten sich bei steigender Mitgliederzahl immer größerer Beliebtheit. Dies hatte zur Folge, dass nun auch die Räumlichkeiten im Gasthaus „zum Schützen“ bei Karl Kolb, zu welchem man zwischenzeitlich von der Brenztalgaststätte gewechselt hatte, zu klein wurden. Ausweichmöglichkeit bot das „Musikerheim“, wo man sich jetzt jeden 1. Donnerstag im Monat traf. Im Mai fand ein Tagesausflug nach Marbach mit Besichtigung der Sämerei Hild statt. Der 4-tägige Vereinsausflug über Fronleichnam unter der Regie von Marina Philipp und Anni Jankowitsch führte mit dem Busunternehmen Gerstmayr ins Elsaß.
Im August 1993 besuchte der Verein die IGA in Stuttgart. Zur Herbstfeier in der Ostalbhalle konnte der 1. Vorsitzende Reiner Hahn 240 Festgäste begrüssen. Die prachtvolle Ausschmückung hatten wieder zahlreiche emsige Helferinnen und Helfer übernommen. Die damalige „Theaterspielgruppe“ inszenierte auch dieses Jahr lustige Sketche, darunter „Der Obsthändler Maier“ mit Hans-Peter Philipp und Roland Maier. Unvergessen bleibt auch das von unserem „OGV-Chor“ vorgetragene „Schwäbische Mostlied“:
Mir möget onsern Schwoba-Mooscht ond Schpätzla, Kraut ond Lensa. Mir mögat onsre Schwoba-Kooscht mit älle Konsequenza! Mir möget onsern Schwoba-Mooscht ond onsre Schwoba-Weiber: dia send halt onser Freud und Trooscht, de liabschte Zeitvertreiber!
Eine von den damaligen Ausschussmitgliedern Julius Goldschmied, Josef Knötig und Ottmar Pflanz reichhaltig zusammengestellte Tombola sowie Tanzmusik von Josef Oszfolk rundeten den gelungenen Abend ab.
Im Mai 1994 besichtigte man die Gärtnerei Pommerenke in Steinheim. Besonders interessant waren hierbei die Erläuterungen des Seniorchefs über biologische Schädlingsbekämpfung. Das in dieser Zeit traditionelle und beliebte „Familienfest“ im Lehrgarten in Bergenweiler wurde dieses Jahr von einer Flötengruppe unter der Leitung von Angelika Israel umrahmt. Der als Grillmeister tätige 1. Vorsitzende Reiner Hahn versorgte die zahlreichen Besucher mit Spezialitäten vom Holzkohlegrill. Der 4-tägige Jahresausflug im Juni hatte Seis am Schlern in Südtirol zum Ziel, wobei der Besuch der Lagunenstadt Venedig sowie eine Dolomitenrundfahrt besonders hervorzuheben sind. Im August trafen sich zahlreiche Vereinsmitglieder beim Erwerbsobstbauer Köpf in Altheim zu einer Behangbesichtigung und einem anschließenden gemütlichen Beisammensein.
Bei den Neuwahlen im Januar 1995 wurde Karin Maier zur 2. Vorsitzenden bestimmt, nachdem Anton Seitz nach 16-jähriger Tätigkeit nicht mehr kandidierte. Für seine Verdienste um den Verein wurde er mit einer Urkunde und einem Buch über Ungarn geehrt. Das Amt des Kassierers übernahm Geza Genz von Walter Jenisch, der die Vereinskasse seit 1986 mustergültig geführt hatte. Die Kassenprüfung obliegt bis zum heutigen Tag Hans-Peter Philipp, nach dessen Wiederwahl und Anni Jankowitsch, als Nachfolgerin von Sabine Weigert. Bei einem der diesjährigen Stammtische hielt Herr Apotheker Post einen sehr interessanten Vortrag über „Heilpflanzen in unserer Gegend“. Mit der Herbstfeier im Oktober, welche ganz unter dem Zeichen „Der Drachen“ stand, neigte sich das Vereinsjahr langsam dem Ende zu. Zahlreiche Vereinsmitglieder hatten dieses Mal die Ostalbhalle mit selbst gebastelten Papierdrachen ausgeschmückt. Mit ihrem trefflichen Vortrag über den „Umweltschutz“ begrüßte die 2. Vorsitzende Karin Maier die zahlreichen Gäste.
Beim anschließenden Sketch „Der Zug fährt gleich ab“ gespielt von Anni Jankowitsch, Claudia Lang und Marina Philipp blieb kein Auge trocken. Die dazu passenden Kulissen hatte Willi Schwenk kreiert.
In der Hauptversammlung im Januar 1996 beschlossen die Mitglieder mehrheitlich, den Jahresbeitrag von 10 DM auf 15 DM zu erhöhen. Im März fand eine Schnittunterweisung im Garten von Anna Schubsky statt, welcher auch eine zeitlang als Lehrgarten diente. Im August wurden zur künftigen Lagerung und Ausgabe von Düngemitteln zwei Garagen von der Gemeinde gemietet, nachdem Gerätewart Julius Goldschmied seine bisher vom Verein angemieteten Räumlichkeiten selbst benötigte.
Bei den Neuwahlen im Februar 1997 stellte sich der
1. Vorsitzende Rainer Hahn nach 8-jähriger Tätigkeit für eine weitere Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wurde Jürgen Bassler bestimmt. Karl Häußler erklärte, dass er sein Amt als Fachwart, welches er jetzt schon seit 1963 ausübte, niederlegen möchte, was von den anwesenden Mitgliedern sehr bedauert aber auch respektiert wurde. Ein Vereinsmitglied rief ihm damals zu: „Karl, Du muascht ganga, solang Du no an Wert hascht“. Doch dann hieß es „eine Frage“ unser Karl macht weiter „keine Frage“. Auf der Herbstfeier im Oktober in der Ostalbhalle konnte der 1. Vorsitzende Jürgen Bassler der Frauengruppe zu ihrem 20-jährigen Jubiläum gratulieren. Eine besondere Attraktion war damals der Auftritt des „Blauhemden-Chors Zang“ mit den Volksweisen „Schwobawein“ und „Es löscht das Meer die Sonne aus“.
Zu Beginn des Jahres 1998 zählte der Verein 240 Mitglieder, davon 6 Ehrenmitglieder. Bei den turnusgemäßen Wahlen wurde Gudrun Schuster das Amt des Kassierers übertragen, welches sie bis zum heutigen Tag ausübt. Zur Schriftführerin wurde Gisela Heller bestimmt, nachdem Elfriede Müller nach 9-jähriger Tätigkeit nicht mehr kandidierte. Beim Stammtisch im Juli hielt unser ehemaliges Ausschussmitglied Ottmar Pflanz einen sehr interessanten Vortrag über die Imkerei. Am 19. Juli veranstaltete der Verein erstmals seit längerer Zeit wieder ein Sommerfest, das gut besucht war. Für die Gestaltung und das leibliche Wohl hatten viele fleißige Vereinsmitglieder gesorgt. Im Rahmen der Herbstfeier am 17. Oktober ließ der 1. Vorsitzende Jürgen Bassler 90 Jahre Vereinsgeschichte Revue passieren.
Der nunmehr traditionell über Fronleichnam stattfindende 4-tägige Ausflug führte 1999 an den Lago Maggiore, mit Bootsfahrt zu den Borromäischen Inseln und einer Fahrt mit dem Zug durchs Centovalli-Tal. Im September nahm der Verein anlässlich des 300-jährigen Bestehens des hiesigen Schützenvereins am Festzug teil. Am 4. Dezember wurde das Vereinsjahr mit einer Adventsfeier im „Musikerheim“ beendet, wo der Nikolaus die Kinder wieder mit kleinen Geschenken erfreute.
Die Vereinsgeschichte in der jüngeren Vergangenheit
In der Hauptversammlung im Januar 2000 stellte Karl Häußler sein Amt als Fachwart endgültig zur Verfügung, welches er zwischenzeitlich 37 Jahre mit viel Idealismus und fachlichem Können begleitet hatte. Zum Dank hierfür und für 20-jährige Mitgliedschaft im Beirat des Kreisobstbauverbandes wurde ihm ein Geschenkkorb überreicht. Die Laudatio hielt Kreisgeschäftsführer Hans-Ulrich Hagmeier. Da für Karl Häußler bis heute noch kein Nachfolger gefunden werden konnte, wird das Fachwartsamt von Ausschussmitglied Hans-Peter Karner kommissarisch ausgeübt. Im April konnte unter der Leitung des damaligen 1. Vorsitzenden.
Jürgen Bassler zusammen mit vielen fleißigen Helfern unsere „Beratungsstelle“ auf einem von der Gemeinde gepachteten Grundstück neben der Fußball-Begegnungsstätte des SVH Königsbronn fertig gestellt werden. Hier werden sozusagen in den eigenen vier Wänden die Gerätschaften des Vereins gelagert und auch immer wieder Ausschusssitzungen abgehalten. Außerdem erfolgt seither dort in der Gartensaison immer samstags neben fachlicher Beratung die Ausgabe von Gartenbedarfsartikeln. Diese Aufgaben werden meist abwechselnd von Jürgen Bassler, Werner Jankowitsch, Hans-Peter Karner und Horst Wiche übernommen. Am 16. April wurde das nunmehr schon zur Tradition gewordene „Palmsonntagessen“, auch als „Mittagstisch für Jedermann“ bekannt, ins Leben gerufen. Unser Küchenteam bietet für jeden Gaumen etwas, wobei sich der Sauerbraten inzwischen bei den zahlreichen Besuchern besonderer Beliebtheit erfreut. Im Rahmen der Herbstfeier erhielten verdiente Mitglieder, darunter auch die Organisatorin des Küchenteams Barbara Pfeiffer als Anerkennung für ihren Einsatz einen Blumenstrauß.
Im Februar 2001 gab die bisherige Leiterin der Frauengruppe Gertrud Layher ihr Amt nach 11-jähriger Tätigkeit ab. Nachfolgerin wurde Ingeborg Kniele, die bis heute die Leitung der Gruppe unter dem Namen “Kreativgruppe“ innehat. Zu einem der monatlichen Stammtische konnte auch Werner Junginger, Fruchtsaft-Getränkehersteller in Niederstotzingen begrüßt werden. Nach nützlichen Tipps zum Mosten, konnten die interessierten Zuhörer Fruchtsäfte probieren. Der Vereinsausflug im Juni hatte dieses Jahr Nizza zum Ziel. Besonders beeindruckend war ein Abstecher nach Monaco, mit obligatorischem Besuch des Spielcasinos und Besichtigung des Fürstenpalastes. Im Juli war die hiesige Bevölkerung zum „Tag der offenen Tür“ in unsere Beratungsstätte eingeladen.
Mit der Euro-Einführung am 1. Januar 2002 wurde der jährliche Mitgliedsbeitrag auf 8 EUR (= 15,65 DM) festgesetzt, was annähernd dem bisherigen Beitrag von 15 DM entsprach. Die Mitgliederzahl hatte leicht auf 232 Personen abgenommen. Einer der diesjährigen Stammtische beinhaltete einen interessanten Dia-Vortrag über heimische Wildorchideen von Vereinsmitglied Wolfgang Thiele. Im Maschinenhof in Ochsenberg wurden im Februar unter Anleitung von Ausschussmitglied Ulrich Höpfler Vogelnistkästen gebastelt. Im April beteiligte sich der Verein unter der Regie der 2. Vorsitzenden Karin Maier an einer Landschaftsputzete der Gemeinde.
Zu einem der Obstler-Stammtische im Jahre 2003 konnte als Gastreferent Herr Notar Dorn begrüßt werden. In seinem lehrreichen Vortrag „Erben, Vererben und Vorsorgevollmacht“ ging es ausnahmsweise einmal nicht ums Obst und Gemüse. Aber auch ein interessanter Filmvortrag von Gerhard Layher sowie Filme über verschiedene Vereinsausflüge, präsentiert von Helmut Staiger, gehörten zum Jahresprogramm. Als Highlight kann sicher der Vereinsausflug in die Schweiz nach Täsch bei Zermatt bezeichnet werden. Schon die Anreise war ein besonderes Erlebnis, da etwa 150 km im Panoramawagen des berühmten Glacier Express durch die Schweizer Bergwelt zurückgelegt wurden. Zum Programm gehörte auch eine Fahrt mit der Zahnradbahn zum über 3.000 Meter hoch gelegenen Gornergrat, von wo aus sich bei herrlichstem Sonnenschein ein atemberaubender Blick auf das Matterhorn und das umliegende Hochgebirge bot. Trotz einer Omnibuspanne auf dem Heimweg kamen die Ausflügler zwar spät aber wohlbehalten wieder in Königsbronn an. Das Sommerfest im August musste wie im Vorjahr wegen schlechten Wetters abgesagt werden, woraufhin man sich entschloss, bis auf weiteres keine Sommerfeste mehr abzuhalten. Die Herbstfeier wurde in diesem Jahr gemeinsam mit dem Musikverein Königsbronn und den Gartenfreunden Hohe Wart begangen.
In der Hauptversammlung im Februar 2004 stellten die 2. Vorsitzende Karin Maier nach 9-jähriger und Schriftführerin Gisela Heller nach 6-jähriger Tätigkeit ihre Ämter zur Verfügung, die 2 Jahre unbesetzt blieben. In diesem Jahr musste sich der Verein ein neues Zuhause suchen, da uns das „Musikerheim“ mit Annette und Ernst Widmann sowie Jörg Kniele als Bewirtungsteam künftig nicht mehr zur Verfügung steht. Nach Sondierung verschiedener Möglichkeiten fiel die Wahl auf die „Begegnungsstätte“ des SVH Königsbronn, wo man sich seit 2005 immer am 2. Donnerstag im Monat trifft. Zur besseren Veranschaulichung der heimischen Obstsorten gerade auch bei der jüngeren Generation pflanzte der Verein auf dem Schulgelände der Grundschule in Itzelberg vier Obstbäume. Ziel des 4-Tagesausflugs war diesmal Berlin, mit einer Tagesfahrt in den Spreewald. Leider hatte unser Reisebus auf der Heimfahrt auch diesmal eine Panne, was jedoch dem Ausflug insgesamt keinen Abbruch tat, denn Berlin ist ja bekanntlich eine Reise wert.
Seit März 2005 ist der Obst- und Gartenbauverein auch mit einer damals von Robin Schuster eingerichteten und später von Markus Pfeiffer neu gestalteten Homepage im Internet präsent. Die Aktualisierung der Internetseite erfolgt seither ebenfalls von Markus Pfeiffer zusammen mit Ausschussmitglied Süha Buluttimur. Zu einem der diesjährigen Obstler-Stammtische in der gut angenommenen Begegnungsstätte des SVH, konnte der Vorsitzende des Kreisobstbauverbandes Wilhelm Hübscher mit einem Vortrag über „Beeren der Zukunft“ begrüßt werden und im Herbst durften die Stammtischfreunde die von Kreisgeschäftsführer Hans-Ulrich Hagmeier vorgestellten Apfelsorten probieren. Am 18. September präsentierte sich unsere Kreativgruppe auf dem Apfelmarkt im Schloss in Brenz mit dem aus verschiedenen Apfelsorten zusammengesetzten Königsbronner Wappen. Am 5. November verstarb unser ehemaliger Fachwart Karl Häußler nach längerer Krankheit im Alter von 78 Jahren.
Im Februar 2006 legte der 1. Vorsitzende Jürgen Bassler sein Amt nach 9-jähriger Tätigkeit aus persönlichen Gründen überraschend nieder. In einer außerordentlichen Versammlung im März wurde Werner Jankowitsch zu seinem Nachfolger gewählt. Karin Maier stellte sich nach 2-jähriger Pause wieder als 2. Vorsitzende zur Verfügung, was von den Mitgliedern dankbar angenommen wurde.
Mit Friedrich Pfeiffer konnte auch das verwaiste Amt des Schriftführers wieder besetzt werden. Bei einer Besichtigung der Gärtnerei Schäfer in Königsbronn im Mai erfuhren die Teilnehmer, dass Ulrich Schäfer, der den Betrieb in 4. Generation betreibt, speziell für die Landesgartenschau 30.000 Pflanzen heranzog. Anlässlich der Landesgartenschau im „Heidenheimer Brenzpark“ war der Verein in einer Aktionswoche vom 11. bis 15. Juni präsent. In der Hütte des Kreisobstbauverbandes konnten zahlreiche Besucher Wildfrüchte-Gelees, die von den Frauen des Vereins eigens für diesen Anlass hergestellt wurden, probieren. Beim sogenannten „Königsbronner Tag“ am 28. Juni hatten sämtliche örtlichen Vereine die Gelegenheit sich zu repräsentieren. Die Kreativgruppe, unter der Leitung von Ingeborg Kniele, hatte sich mit dem Königsbronner Wappen, diesmal künstlerisch aus Blumen gesteckt, in Szene gesetzt und begeisterte damit die Besucher.
Das Jahresprogramm in 2007 startete bereits im Januar mit einer Schnittunterweisung in Zang, im Obstgarten von Monika und Frieder Schwäble. Zum Stammtisch im April konnte als Gastreferent Fachwart Dieter Köhler von den Gartenfreunden Heidenheim mit einem Vortrag über Ziergehölze begrüßt werden. Diesem folgte im Mai ein weiterer Vortrag und zwar von der 2. Vorsitzenden Karin Maier über Balkonbepflanzung. Damit gab sie gleichzeitig Anregungen für den Blumenschmuckwettbewerb, zu dessen Gremium sie schon mehrere Jahre gehört. Eine wichtige Thematik für jeden Gartenfreund ist nach wie vor die Schädlingsbekämpfung bzw. der Pflanzenschutz. Unser Ausschussmitglied und Mitglied im Beirat des Kreisobstbauverbandes Heidenheim, Hans-Peter Karner versteht es immer meisterhaft, den Zuhörern sein fundiertes Wissen zu diesen aber auch anderen Themen rund um den Hausgarten in Fachvorträgen bzw. vor Ort zu vermitteln. So konnten die Vereinsmitglieder beispielsweise im Juli bei einem Stammtisch vor Ort seinen liebevoll gepflegten Garten besichtigen und nützliche Ratschläge mit nach Hause nehmen. Der sechzehnte von Marina Philipp und Anni Jankowitsch organisierte und sehr beliebte Vereinsausflug führte dieses Jahr in den Norden Deutschlands nach Hamburg. Beeindruckend war nicht nur eine Stadt- und Hafenrundfahrt sondern auch ein Abstecher ins „Alte Land“ mit seinen unzähligen Apfel- und Kirschplantagen. Auf der Herbstfeier im Oktober konnte der 1. Vorsitzende Werner Jankowitsch die zahlreich erschienenen Gartenfreunde und Gäste im bis auf den letzten Platz besetzten Gemeindehaus begrüßen.
Bürgermeister Michael Stütz würdigte die Arbeiten des Obst- und Gartenbauvereins und nahm seitens der Gemeinde die Blumenschmuckprämierung vor. Die Bewirtung wurde wie im Vorjahr von unserem Jugendteam ausgerichtet und sorgte damit bestens für das leibliche Wohl der anwesenden Gäste. Sabine und Bruno Weigert hatten wieder die Ausgestaltung der beliebten Tombola übernommen. Nach den „Magic Moments“ mit Zaubermeister Eder klang der gelungene Abend mit Tanzmusik aus.
Der Verein im Jubiläumsjahr 2008
Die Mitgliederzahl wächst kontinuierlich und hat im Jubiläumsjahr unter dem rührigen 1. Vorsitzenden Werner Jankowitsch einen Höchststand von annähernd 300 Mitgliedern erreicht. In der Hauptversammlung im Februar, welche wie in den letzten Vorjahren in der „Begegnungsstätte“ des SVH Königsbronn stattfand, konnte Kassiererin Gudrun Schuster wiederum von einem erfreulichen Kassenbestand und positivem Ergebnis berichten. Seitens der Kreativgruppe sind für dieses Jahr Wanderungen, ein Ausflug zur Charlottenhöhle bzw. zur bayerischen Landesgartenschau nach Neu-Ulm sowie Bastel- und Näharbeiten vorgesehen. Zum Jahresprogramm des Vereins gehören unter anderem Schnittunterweisungen, Vorträge über Rosen, den Pflanzenschutz und sogar über die Herstellung von Schokolade sowie der traditionelle „Mittagstisch für Jedermann“. Ziel des 4-tägigen Jahresausflugs im Mai ist die Wachau. Daneben findet im Juli ein Tagesausflug zur Landesgartenschau nach Bad Rappenau statt. Den Höhepunkt bildet natürlich die Feier zum 100-jährigen Bestehen des Vereins, welche zusammen mit der Herbstfeier am 11. Oktober 2008 in der Ostalbhalle begangen wird.
Diese Rückschau soll einen kurzen Einblick in die 100-jährige Geschichte des Obst- und Gartenbauvereins Königsbronn geben, wobei von den vielen Aktivitäten wie z.B. Fachvorträge, Gartenrundgänge, Ausflüge und Veranstaltungen exemplarisch lediglich einige wenige herausgegriffen worden sind.
Bewusst wurde auch auf die Aufzählung von vielen Namen verzichtet, da dies den Rahmen dieser Festschrift sicherlich sprengen würde.