Chronik

Das Gründungsjahr 1908

August Dompert

Es war noch im Wilhelminischen Zeitalter, als der Verein in der Gründungs­versammlung am 29. März 1908 im Gasthaus „zum Rössle“ aus der Taufe gehoben wurde. Gründungsmitglieder waren die folgenden 12 Personen: Christian Bauer, Johannes Bihr, Michael Bosch, August Dompert, Karl Flachmüller, Adolf Haible, Kaspar Hitzler, Friedrich Laun (Itzelberg), Friedrich Laun (Königsbronn), Jakob Schmohl, Albert Stoll und Johannes Wirth. Zum Vorstand wurde August Dompert und zum Schriftführer und Kassierer Johannes Wirth gewählt. Als Aus­schussmitglieder fungierten Johannes Bihr und Fried­rich Laun (Itzelberg). Bereits im Mai hatte sich die Mit­gliederzahl um fast zwei Drittel auf 34 erhöht. Um der zunehmenden Schädlingsplage besser Herr zu werden, wurde im Juni in einer außerordent­lichen Versammlung beschlossen, eine Obstbaumspritze, die bei der Fa. Eugen Knißer in Stuttgart zum Preis von 47,35 Mark ausgestellt war, anzuschaffen. Am 27. September hatte der Verein mit einer von der hiesigen Bevölkerung gut besuchten Obstausstellung im Gasthaus „zum Rössle“ seinen ersten gro­ßen Auftritt in der Öffentlichkeit. Das ausgestellte Obst wurde tags darauf öffentlich versteigert, wobei der Erlös der Vereinskasse zugute kam

Quelle:  Protokollbücher des Vereins
Verfasser der Chronik:  Hans-Peter Philipp

Die Vereinsgeschichte bis Anfang der 30er Jahre

Gleich nach der Gründung entwickelte sich ein reges Vereinsleben. So wur­den Versammlungen abgehalten, Gartenbegehungen und Ausflüge veran­staltet sowie Fachzeitschriften angeschafft und kostenlos an die Vereinsmit­glieder weitergegeben.

In der ersten Hauptversammlung des Vereins im März 1909 wurde Baum­wart Johannes Hittelmaier zum Fachwart gewählt. Zur Bekämpfung des Obst­dieb­stahls beschloss die Versammlung, dass jeder, der einen Obstdieb beim Schult­heißenamt zur Anzeige bringt, eine Belohnung von 2 Mark aus der Vereinskasse erhält. Wie aus dem Protokollbuch zu entnehmen ist, wa­ren in diesem Jahr 4 Neueintritte zu verzeichnen.

In der Hauptversammlung im März 1910 im Gasthaus „zum Lamm“ in Itzel­berg stellte Herr Gutsbesitzer Härlin den Antrag, künftig jährliche Haupt­ver­sammlungen abzuhalten und Vorstandschaftswahlen im 2-Jahres­turnus durch­zuführen, was bei den anwesenden Mitgliedern auf breite Zu­stimmung stieß.

Im Mai 1911 unternahm der Verein einen Ausflug nach Oberkochen, wo die Obstanlage von Herrn Fabrikant Grupp besichtigt wurde. Anschließend wa­ren die Ausflügler zu einem guten Glas Most in seine Wohnung eingeladen.

Der Sommerausflug für das Jahr 1912, der zunächst nach Dischingen mit Be­sichti­gung des Schlossgartens geplant war, musste wegen Ausbruchs der Pocken­seuche auf dem Härtsfeld abgesagt werden. Daraufhin entschloss man sich, die Baum­schule von Otto Meinhard in Langenau zu besuchen.

Von 1914 bis 1921 ruhte als Folge des 1. Weltkrieges die Vereinsarbeit weit­gehend. Im Februar 1915 wurde beschlossen, dass jedes kriegs­dienst­leistende Mitglied einen Betrag in Höhe von 1,50 Mark aus der Vereinskasse erhält.

Unter Vorstand August Dompert nahm der Verein 1922 seine Tätigkeit wie­der auf. Johannes Wirth fungierte als Schriftführer und Leonhard Weireter als Kassierer.

Die Hauptversammlung im März 1927 war überschattet vom Tod des Kas­sierers Leonhard Weireter. Noch während der Erstattung des Kassenberichts erlag er einem Herzversagen. Daraufhin wurde Förster Striebel zu seinem Nach­folger bestimmt.

1930 legte der Verein auf einem 33 Ar großen Grundstück in Königsbronn auf dem Stürzel einen Mustergarten mit 31 Obsthochstämmen an.

Im März 1931 fand zusammen mit Oberamtsbaumwart Siller aus Heiden­heim ein Rundgang im neu angelegten Mustergarten statt. Anschließend hielt Herr Siller im Gasthaus „zum Hirsch“ einen lehrreichen Vortrag über „Schädlinge an Obstbäumen und Beerensträuchern“.

Der Verein in der Zeit von 1933 bis 1945

In einer Mitgliederversammlung Anfang Dezember 1933 gab Vorstand August Dompert seinen Rücktritt bekannt. Er hatte als Mitbegründer des Vereins dieses Amt mehr als ein viertel Jahrhundert begleitet und war vor 2 Jahren aufgrund seiner großen Verdienste um den Obstbau zum Ehrenvor­stand ernannt worden. Zu seinem Nachfolger wurde Wilhelm Jooß gewählt.

Wilhelm Jooß

Im Rahmen der Gleichschaltung unter anderem auch des Obst- und Garten­baus erfolgte im Jahre 1934 die Eingliederung des Vereins in den Reichs­nähr­stand. In einer außerordentlichen Versammlung am 8. Oktober wurde die Vereinsführung neu bestimmt, die sich nun wie folgt zusammensetzte: Wilhelm Jooß (1. Vorsitzender), Fritz Holz (2. Vorsitzender), Karl Weireter (Schriftführer), Förster Striebel (Kassierer), Johannes Hittelmaier (Fach­wart). In einer zweitägigen Obstschau Ende Oktober stellten mehrere Ver­eins­mitglieder im gut besuchten Hirschsaal in Königsbronn Tafel- und Wirt­schaftsobst aus. Im Dezember hielt Frau Kommerzienrat Hähnle aus Gien­gen einen Vortrag über den Vogelschutz und man beschloss, dem „Bund für Vogelschutz“ beizutreten.

1935 war die Mitgliederzahl auf 105 angestiegen. Als neuer Schriftführer fun­gierte jetzt Reinhold Seyboth. Das seit 1909 von Johannes Hittelmaier aus­ge­übte Fachwartsamt wurde den Herren Striebel und Aigner übertragen und Karl Bihr zur Ausbildung als Baumwart nach Ulm geschickt. Bei einem Garten­rund­gang im Mai demonstrierte der neu eingesetzte Gerä­tewart Julius Fuchs die Handhabung der vereinseigenen Obstbaumspritze. Als Leihgebüh­ren für die Benutzung waren 25 Pfennig für den halben und 50 Pfennig für den ganzen Tag zu entrichten.

Im Februar 1936 referierte Baumwart Mahler aus Oberkochen über die An­wendung von Spritzmitteln, woraufhin man sich entschloss, 400 kg Obst­baum­karbolineum zu bestellen. Im gleichen Jahr errichtete der Verein im „Königsbronner Mustergarten“ unter der Regie von Zimmermann Rebmann ein Gartenhäuschen. Die Kosten des 3x4 Meter großen Häuschens beliefen sich auf 254 Mark.

Im Juli 1937 hielt Herr Angstenberger, Mitglied des Obst- und Garten­bau­vereins Heidenheim einen Vortrag über die Zubereitung von Süßmost, wor­aufhin man sich entschloss, einen „Apparat zur Süßmostzubereitung“ anzu­schaffen.

Der Vereinsausflug im Herbst 1938 führte mit dem Zug nach Ulm, wo mit Gartenbaurat Wenk eine Obstbau-Musteranlage besichtigt wurde. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass jeder der 40 Teilnehmer 1 Mark aus der Vereinskasse als „Reisekostenzuschuss“ erhielt.

Im Januar 1939 fand im Gasthaus „zum Adler“ ein Filmvortrag mit dem Titel „Der Obstbau in der Erzeugungsschlacht“ statt, zu welchem die hiesige Be­völ­ke­rung herzlich eingeladen war. In dem 2-stündigen Film verdeutlichte Kreis­obstbaumeister Meiling, wie durch gezielte Baumpflege eine quantita­tiv wie auch qualitativ bessere Obsternte erreicht werden kann.

In der Hauptversammlung im Januar 1940 lehnten die Mitglieder Neuwahlen wie in den Jahren zuvor mit der Begründung ab, dass es das Beste wäre, wäh­rend des Krieges die jetzige Vorstandschaft beizubehalten. Der Bezug von Obst­bäumen erwies sich als schwierig, unter anderem auch deshalb, weil drei ungewöhnlich strenge Winter den Obstbaumbestand zum Teil um 40 % dezi­miert hatten. Darunter hatte auch der Vereinsmustergarten zu lei­den, der ledig­lich einen Ertrag von 2 Zentnern Obst abwarf, wovon zwei Drittel ge­stohlen wurden.

1945 kam es infolge des Zusammenbruchs und der Besetzung des Deutschen Reiches und des von der Militärregierung erlassenen Vereinsverbots zu kei­nen Aktivitäten.

Der Verein im Nachkriegsdeutschland

Nachdem die Siegermächte die Wiedergründung der Vereine genehmigt hatten, fand am 9. März 1946 im Gasthaus „zum Schützen“ die erste Haupt­ver­samm­lung nach dem Krieg statt. Nahezu einstimmig wurde Wilhelm Jooß zum 1. Vorsitzenden und der inzwischen aus der Gefangenschaft zurück­ge­kehrte Reinhold Seyboth zum Schriftführer wiedergewählt. Das Amt des Kassierers übernahm Albert Bauer. Herr Kreisobstinspektor Kiener refe­rierte über „Sinn und Zweck eines Gartenbauvereins“. Die Mitgliederzahl bewegte sich mit 110 Personen auf dem Niveau von 1935.

Im Februar 1947 wurde mit Fritz Holz auch das Amt des 2. Vorsitzenden wieder besetzt. Außerdem war er von da an 3 Jahre als Fachwart tätig.

Fritz Hoffmann

Bei den Wahlen im Januar 1948 stellten sowohl der 1. Vorsitzende Wilhelm Jooß als auch Kassierer Albert Bauer ihre Ämter gesundheitshalber und altersbedingt zur Verfügung. Zwar versuchte die Versammlung wie in den Jahren zuvor den 1. Vorsit­zenden, der dieses Amt seit Dezember 1933 inne­hatte, nochmals zum Weitermachen zu bewegen, musste jedoch den vorge­brachten Argumenten beipflichten. Die Wahlen ergaben folgende neue Vor­standschaft: Fritz Hoffmann (1. Vorsitzender) und Fritz Konrad sen. (2. Vor­sitzender). Nachdem sich für das Amt des Kas­sierers niemand zur Verfü­gung stellte, erklärte sich Schriftführer Reinhold Seyboth bereit, diese Tätig­keit kommissarisch mit zu übernehmen. Die vom Landesverband für Ver­eine neu herausgebrachte Satzung wurde von der Versammlung einstimmig angenommen.

Im Februar 1949 konnte mit Leonhard Pratz das Amt des Kassierers wieder besetzt werden.

Der Verein in der Wirtschaftswunderzeit

Langsam aber unaufhaltsam kam der Vereinsmotor wieder auf Touren. So wurden zum Beispiel wieder vermehrt Fachvorträge gehalten, Vereinsausflüge un­ternommen, zahlreiche Gartenrundgänge veranstaltet und Schnittunterwei­sungen durchgeführt.

Nachdem der 2. Vorsitzende Fritz Konrad sen. in der im Februar 1950 ab­ge­haltenen Hauptversammlung die Bitte aussprach, ihn von seinem Amt zu ent­binden, wurde Daniel Konold zu seinem Nachfolger bestellt, der nun auch gleichzeitig als Fachwart fungierte. Im Dezember konnte der da­malige Königsbronner Bürgermeister Riedinger den Vorsitzenden des Landes­obst­bauverbandes Dr. Seitzer im Gefolgschaftshaus der Schwäbischen Hütten­werke begrüßen. In seinem Vortrag über die Markt­wirtschaft im Obstbau aus europäischer Sicht legte Herr Dr. Seitzer dar, dass man angesichts der immer stärker werdenden ausländischen Konkur­renz gezwungen sei, effizienteren Obstbau zu betreiben.

Daniel Konold

Bei den Wahlen im Februar 1951 wurden sozusagen die Stühle getauscht und Daniel Konold zum 1. Vorsit­zenden und Fritz Hoffmann zum 2. Vorsit­zenden bestimmt. Als Kassenprüfer fungierten Albert Bauer und Leonhard Elser. Im Dezember fand im Gasthaus „zum Adler“ eine Versammlung statt, zu welcher auch Bezirksvorstand Stahl begrüßt werden konnte. In seinem Grußwort ging Herr Stahl kurz auf die Geschichte des Obstbaus im Kreis Heidenheim ein, wobei er besonders hervorhob, dass die Wiege des Be­zirksobstbauvereins eigentlich in Königsbronn stehe.

Im Rahmen der Hauptversammlung im März 1952 referierte Herr Jerriesen vom Staatlichen Pflanzenschutzamt über Schädlingsbekämpfung und die damit zusammenhängende Anwendung von Spritzmitteln. Kassenprüfer Albert Bauer übernahm zusätzlich das Amt des Spritzwarts sowie die Lage­rung und Ausgabe von Spritzmitteln.

Im Januar 1953 übernahm Hans Hittelmaier den 2. Vorsitz. Die übrige Vor­standschaft blieb unverändert. Als Kassenprüfer fungierten Albert Bauer und Fritz Holz. In der Kreisversammlung, die dieses Jahr in Königsbronn statt­fand, hielt der Vorsitzende des Landesobstbauverbandes Dr. Seitzer einen Vor­trag zum Thema „Obstbau im rauen Klima“ und führte aus, dass mit der richtigen Sortenwahl selbst in noch raueren Gegenden wie z. B. Finnland und Schweden erfolgreich Obstbau betrieben werden könne.

1954 wurde Wilhelm Greiner zum Schriftführer gewählt und löste damit Reinhold Seyboth ab, der dieses Amt seit 1935 begleitet hatte. Der diesjäh­rige zusammen mit dem Obst- und Gartenbauverein Heidenheim veranstal­tete Tagesausflug führte ins „Blühende Barock“ nach Ludwigsburg.

Hans Hittelmaier

Bei den anstehenden Wahlen im Januar 1955 ließ sich der 1. Vorsitzende Daniel Konold nicht mehr zur Wiederwahl nominieren. Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige 2. Vorsit­zende Hans Hittelmaier bestimmt und behielt dieses Amt bis 1983.

Schriftführer Wilhelm Greiner erklärte sich bereit, zusätzlich das Amt des Spritz- und Geräte­warts zu übernehmen, da Albert Bauer diese Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben konnte.

Ein herausragendes Ereignis im Jahre 1958 war die 50-jährige Jubiläums­feier am 8. und 9. November. Der Festakt, welcher mit einer großen Obst­aus­stellung verbunden war, fand im festlich geschmückten Saal im Gasthaus „zum Adler“ statt. Vorstand Hans Hittelmaier begrüßte die zahl­reich er­schie­nenen Gäste, unter ihnen auch den damaligen Vorsitzenden des Kreis­obst­bauverban­des Jakob Kraft und Kreisobstbauinspektor Schmid. Nach der Ver­lesung der Ver­eins­chronik von Fachwart Daniel Konold hob Bürger­meister Karl Burr lobend hervor, dass in den letzten Jahren viel auf dem Ge­biet des Obst- und Garten­baus in Königsbronn getan worden sei. Im Namen des Gemeinderats be­dankte er sich für die in den letzten 50 Jahren geleistete Arbeit und über­reichte dem Verein als Anerkennung eine Spende in Höhe  von 50 DM.

Die Vereinsgeschichte der 60er und 70er Jahre

Einer der zahlreichen Gartenrundgänge fand im Mai 1960 im Garten von Aus­schussmitglied Michael Schubsky statt. Im Anschluss daran trafen sich die
52 Teilnehmer im Cafe Bergterrasse zum gemütlichen Beisammensein.

1961 übernahmen Walter Mehner und Fritz Konrad jun. die Kassenprüfung. Zum Spritz- und Gerätewart wurde Hans Schuhmeir bestimmt.

Im Februar 1962 erwarb man eine Karrenspritze zum Preis von 526,10 DM. Erstmals wird im Protokollbuch von einer Bodenprobeaktion berichtet.

In der Hauptversammlung im Februar 1963 stellte Daniel Konold sein Amt als Fachwart, welches er 13 Jahre lang begleitet hatte, zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wurde Baumwart Karl Häußler gewählt, der von da an das Fach­wartsamt bis zum Jahre 2000 innehatte.

Im Jahre 1966 nahm der Verein an der Kreis-Obstausstellung in Giengen teil und stellte 80 Kisten wertvolles Tafelobst aus, wofür man sowohl in qualita­tiver als auch in quantitativer Hinsicht mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde.

Bei den Wahlen im Februar 1967 konnte mit Leo Schicketanz das Amt des 2. Vorsitzenden nach längerer Zeit wieder besetzt werden. Im September des­selben Jahres beschloss die Vorstandschaft den Mustergarten aufzulösen und das dort befindliche Häuschen zu verkaufen.

Der in dieser Zeit traditionelle Familienabend fand im Oktober im Gasthaus „zum Hirsch“ statt, wo Vereinsmitglied Jakob Rau den 35 anwesenden Gästen einen in­ter­es­santen Lichtbildervortrag von der Weltausstellung in Montreal (Kanada) präsen­tierte.

Am 18. Januar 1968 erfolgte die Eintragung des Vereins in das Ver­einsre­gis­ter beim Amtsgericht Heidenheim. Zur 60-jährigen Jubiläumsfeier am 2. November konnten im voll besetzten „Musikerheim“ der Vor­sitzende des Kreis­obst­bauverban­des Albert Pommerenke und Kreis­obstbau­inspektor Schmid begrüßt wer­den. Zum Programm gehörten eine Dia- und Film­vor­führung über Königs­bronn, die Ehrung verdienter Vereins­mitglieder sowie die Blumenschmuck­prämierung durch die Gemeinde.

Im Februar 1969 wurde Willi Maier zum 2. Vorsitzenden gewählt und löste damit Leo Schicketanz ab. Die übrige Vorstandschaft blieb unverändert. Der Tagesausflug im Oktober führte nach Weikersheim.

1970 wird im Protokollbuch zum ersten Mal von einem Gartenfest berichtet, das in den ersten Jahren im Garten von Vereinsmitglied Erwin Holz abge­hal­ten wurde. Außerdem veranstaltete der Verein erstmals eine Herbst­feier, die seither fester Bestandteil des Jahresprogramms ist.

Bei den Neuwahlen 1971 ergaben sich folgende Veränderungen: zum Schrift­führer wurde Johann Otzipka bestimmt, nachdem Wilhelm Greiner dieses Amt 17 Jahre begleitet hatte. Das Amt des Kassierers übernahm Heinz Braunmüller von Leonhard Pratz nach dessen 22-jähriger Amtszeit. Neuer Gerätewart wurde Erwin Holz. Als Kassenprüfer fungierten nun Jakob Rau und Pius Schrankenmüller und lösten damit Fritz Konrad jun. und Walter Mehner nach jeweils 10-jähriger Tätigkeit ab. Der Mitgliedsbeitrag wurde nach einer heftigen Debatte auf das Doppelte und zwar auf 6 DM im Jahr angehoben.

Im September 1972 veranstaltete der Verein einen Ausflug nach Untergrup­penbach. Leider konnten wegen des starken Regens weder die dortige Obst­anlage noch der Japanische Garten in Sulzbach besichtigt werden. Mit dem Besuch einer Kelterei in Talheim und anschließender Weinprobe kam bei den Ausflüglern jedoch schnell wieder Hochstimmung auf.

In der Hauptversammlung im Januar 1973 wurden zu Kassenprüfern wie bis­her Jakob Rau und Helene Knöller als Nachfolgerin von Pius Schranken­müller bestimmt. Am 13. und 14. Oktober beteiligte sich der Verein mit einer Obst- und Gemüseausstellung am 50-jährigen Jubiläum des Kreis­obst­bauverbandes Heidenheim.

Neben den üblichen Schnittunterweisungen wurde im April 1974 bei Peter Kopietz in Zang das Anlegen von Gemüsebeeten demonstriert. Anschlie­ßend wechselten die 35 Teilnehmer ins dortige Gasthaus „zum Hirsch“, wo Gärt­ner­meister und Vorsitzender des Kreis­obst­bauverban­des Albert Pommerenke einen Vortrag über „Blumen im Zimmer und auf dem Balkon“ hielt. Im Sep­tem­ber fand erstmals neben den bisher üblichen Tagesausflügen ein 3-tä­giger Ver­eins­ausflug und zwar nach Südtirol statt. Seither gehören Mehr­tages­aus­flüge zum festen Be­stand­teil des Vereinslebens.

Im Juli 1975 stand der Besuch der Bundesgartenschau in Mannheim auf dem Programm. Die beiden Grünanlagen „Luisenpark“ und „Herzogenriedpark“ erfreuen sich auch heute noch außerordentlicher Beliebtheit. Im gleichen Jahr wurden Fachbücher über den Obst- und Gartenbau angeschafft, die von den Mitgliedern kostenlos ausgeliehen werden konnten.

Im Juni 1976 unternahm der Verein neben den üblichen Gartenrundgängen eine Waldwanderung unter der Führung von Oberförster Helmut Fischer. Auf dem Weg zur Weikersberghütte konnten die 32 Teilnehmer so manches Wissens­werte über den Wald und seine Bedeutung für Mensch und Tier erfahren.

Im Januar 1977 wurde dem Verein eine „Frauengruppe“ angegliedert. Seit­her treffen sich die Frauen regelmäßig zu Bastel- und Näharbeiten. Aber auch Aus­flüge und Wanderungen stehen auf dem Programm. Die Leitung hatten damals Heidi Grupp und Helene Knöller. Ziel des 4-tägigen Vereinsaus­flugs war dieses Jahr Wien, wobei der damalige 2. Vorsitzende Willi Maier als Reiseleiter fungierte.

1978 konnte die „Frauengruppe“ bereits 27 Neueintritte verzeichnen. Im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des Obst- und Gartenbauvereins Gussen­stadt führte unser Verein im Oktober das Kompostierverfahren auf biolo­gischer Basis vor, was damals bei den Besuchern auf großes Interesse stieß.

Bei den Neuwahlen im Januar 1979 kam es erneut zu einem größeren Wech­sel in der Vorstandschaft, da der 2. Vorsitzende Willi Maier nach 10-jährig­er Amts­zeit sowie Schriftführer Johann Otzipka und Kassierer Heinz Braun­müller, jeweils 8 Jahre im Amt, nicht mehr kandidierten. Darauf­hin wählte die Versammlung einstimmig Anton Seitz zum 2. Vor­sit­zenden, Fritz Konrad jun. zum Schriftführer und Gerhard Thiele zum Kassierer. An­schlie­ßend wurde die neugefasste Vereinssatzung ver­ab­schiedet.

Die 80er und 90er Jahre

Im Mai 1981 demonstrierte Fachwart Karl Häußler im Garten von Georg Elser in Ochsenberg die Veredelung von Obstbäumen. Im Juni nahm der Verein am Festzug des Gesangvereins „Konkordia“ teil. Das für den 23. August vor­ge­sehene Sommerfest fiel buchstäblich ins Wasser.

Ab 1982 übernahm Armin Knötig das Amt des Schriftführers von Fritz Konrad jun. Zu dieser Zeit hatte der Verein 139 Mitglieder, hiervon 11 Ehren­mitglieder. Der 3-tägige Vereinsausflug führte diesmal in den Bayrischen Wald.

Karl Schmid

Bei den satzungsgemäßen Neuwahlen im Januar 1983 legte Hans Hittel­maier altersbedingt sein Amt als 1. Vorsitzender nieder, welches er mit enormer Tat­kraft und viel Idealismus 28 Jahre ausgeübt hatte. Bereits 1978 war er für seine großen Verdienste um den Obst- und Gartenbau mit der bronzenen Ver­dienst­medaille des Landesverbandes ausgezeichnet worden. Zu seinem Nachfolger wurde Karl Schmid bestimmt. Die diesjährige Herbst­feier stand ganz im Zeichen des 75-jährigen Vereinsjubiläums, bei wel­chem Ehrenvorsitzender Hans Hittelmaier die Vereinschronik verlas. Seitens der Gemeinde nahm Bürgermeister Karl Burr die Preisverleihung des Blumen­schmuck­wettbewerbs vor. Im September unternahm der Verein unter der Regie des 2. Vorsitzenden Anton Seitz einen 3-tägigen Ausflug an den Rhein und in den Odenwald.

Zum Tag des Baumes am 31. März 1984 führte der Verein eine Baum­pflanz­aktion durch. Im Juli beteiligte sich der Verein mit einem Geträn­ke­stand am Königsbronner Kinderfest.

Das Jahr 1985 war wieder einmal hart für den Königsbronner Obst- und Gar­ten­bau. Kälteeinbrüche im Frühjahr führten zu Ernteausfällen von bis zu 90 %. Im April wurde unter Mitwirkung der hiesigen Gärtnerei Schäfer die Aktion „Grünes Klassenzimmer“ für die 2. und 3. Klasse der Volks­schule Königs­bronn gestartet.

Bei den turnusgemäßen Wahlen im Januar 1986 wurde Walter Jenisch zum Kas­sierer und Reiner Hahn zum Schriftführer bestellt, da die bisherigen Amts­inhaber Gerhard Thiele und Armin Knötig ihre Ämter aus zeitlichen Grün­den nicht mehr ausüben konnten. Die Leitung der Frauengruppe über­nahmen für die nächsten vier Jahre nacheinander Monika Strohmeier, Elfriede Elser und Gertrud Baumann. Nach dem SuperGAU am 26. April im Kern­kraft­werk in Tschernobyl, bei welchem weite Teile Europas konta­mi­niert wurden, lautete die Frage: „Genussfähig oder wegwerfen“? Mit die­sen Worten cha­rak­te­ri­sie­rte Fachwart Karl Häußler die Situation, da viele Klein­gärtner in punkto Ge­nieß­barkeit ihrer Ernte verunsichert waren. Auf der Herbstfeier im Oktober bekam der 2. Vorsitzende Anton Seitz ein Sonderlob für seinen 16 Pfund schweren Kohlrabi. In diesem Jahr verstarb der langjäh­rige 1. Vor­sitzende und Ehren­vorstand Hans Hittelmaier im Alter von 74 Jahren.

Im Jahre 1987 gründeten Karl Häußler, Hans-Peter Karner, Anton Seitz und Willi Widmann einen „Stammtisch“ für Vereinsmitglieder, der seither fester Bestandteil des Jahresprogramms ist und mehrere Jahre in der Brenztal­gast­stätte bei Walter Ast abgehalten wurde. Bei diesen „Obstler-Stamm­tischen“, die einmal im Monat stattfinden, können sich die Mitglieder des Vereins über aktuelle, saisonbedingte Gartenthemen informieren und ihre Er­fahrungen auf diesem Gebiet austauschen. Viel Wissenswertes rund um den Obst- und Gar­tenbau vermitteln auch Vorträge und Dia-Shows von Fach­re­fe­renten. Natür­lich hat auch die Geselligkeit ihren festen Platz. Im Mai war der Verein an­läss­lich der 700-Jahrfeier der Gemeinde Königsbronn mit einem Wein­stand und einem Festwagen präsent.

In der Hauptversammlung im Januar 1988 wurde beschlossen, den Jahres­bei­trag von 6 DM auf 10 DM zu erhöhen. Die Auswertung einer Bodenpro­be­aktion ergab, dass viele Gärten überdüngt sind. Zwei bis drei Jahre auf Düngung verzichten riet Fachwart Karl Häußler den Vereinsmitgliedern. Anlässlich des 80-jährigen Jubiläums hatte der Verein ein ansprechendes 2-Tagesprogramm zusammengestellt.

Im von der Frauengruppe festlich geschmückten Saal im evangelischen Gemeindehaus fand am 8. Oktober die Herbstfeier und am 9. Oktober ein Tag der offenen Tür statt. Zahlreiche Besucher bestaunten damals das aus verschiedenen Apfelsorten zusammen­gesetzte Königsbronner Wappen.

Reiner Hahn

Nachdem der 1. Vorsitzende Karl Schmid bei den Wahlen im Januar 1989 nicht mehr für dieses Amt kandidierte, wurde der bis­herige Schriftführer Reiner Hahn zu seinem Nach­folger bestimmt und Elfriede Müller zur Schrift­führerin gewählt. Als Kassenprüfer fungierten Frau Schierle und Fritz Konrad. Beim Stammtisch im März konnte als Gast Herr Schwarz mit einem Licht­bilder­vortrag über die heimische Vogelwelt begrüßt werden.

Im Januar 1990 bekam die Frauengruppe mit Gertrud Layher eine neue Leiterin. Ebenfalls im Januar wurde die so ge­nannte
„Aktion Sparschwein“ ins Leben gerufen. Reichlich Futter bekam unser „Schweinchen“ hauptsächlich bei den Obstler-Stamm­tischen, bis es dann für die Tombola anlässlich der Herbstfeier geschlachtet wurde. Im Mai besuchte der Verein die Versuchsanstalt für Obstbau in Heuchlingen bei Heilbronn, wobei die Besichtigung einer Beeren­obst­plantage besonders her­vorzuheben ist. Zum Jahresende war die Mitglieder­zahl auf 194 Personen an­gewachsen. Allein in diesem Jahr konnten 14 Neu­ein­tritte verzeichnet wer­den.

In der Hauptversammlung im Januar 1991 wurde Julius Goldschmied zum Gerätewart und Sabine Weigert sowie Hans-Peter Philipp zu Kassenprüfern gewählt. Im Mai unternahm der Verein einen Tagesausflug nach Heilbronn mit Besuch des Salzbergwerks in Bad Friedrichshall. Im NSU-Zweiradmu­seum in Neckarsulm konnte man von vergangenen Zeiten träumen. Höhe­punkt war jedoch der Besuch einer Besenwirtschaft in Talheim, damals auch als „Sauschwänzle“ bekannt, weil die mit Kesselfleisch und Sauer­kraut ge­füllten Schüsseln mit Sauschwänzchen garniert waren. Leicht an­ge­heitert trat man anschließend die Heimfahrt an. Die Herbstfeier fand erstmals in der herr­lich ausgeschmückten Ostalbhalle statt. Hierzu hatten zahlreiche Helfe­rinnen und Helfer des Vereins unter der Regie von Edeltraud Hahn wunder­schöne Blumengebinde hergestellt. Als idealer Platz für die Bastelarbeiten erwies sich die von Maria und Georg Elser in Ochsen­berg zur Verfügung ge­stellte Scheune, wo man obendrein noch von Frau Elser mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen bewirtet wurde. Auf der damaligen Herbstfeier hatte die von Vereinsmitglied Helmut Schneider ins Leben gerufene „Theater­spielgruppe“ mit dem Sketch „Ein schöner Campingplatz“ ihren ersten Auf­tritt. Zum Ausklang des Vereinsjahrs zeigte unser ehemaliges Aus­schuss­mit­glied Willi Widmann an Buß- und Bettag im Musikerheim einen Film über den von Anton Seitz gut organisierten Ausflug ins Burgenland.

Bei den anstehenden Wahlen in der Hauptversammlung im Januar 1992 wurde die bisherige Vorstandschaft in ihren Ämtern bestätigt. Bürgermeister Michael Stütz hob die gute Zusammenarbeit des Vereins mit der Gemeinde hervor und ließ sich anschließend als neues Mitglied eintragen. Die Obstler-Stamm­tische erfreuten sich bei steigender Mitgliederzahl immer größerer Beliebtheit. Dies hatte zur Folge, dass nun auch die Räumlichkeiten im Gast­haus „zum Schützen“ bei Karl Kolb, zu welchem man zwischenzeitlich von der Brenz­tal­gast­stätte gewechselt hatte, zu klein wurden. Ausweich­mög­lich­keit bot das „Musikerheim“, wo man sich jetzt jeden 1. Donnerstag im Monat traf. Im Mai fand ein Tagesausflug nach Marbach mit Besichti­gung der Sämerei Hild statt. Der 4-tägige Vereinsausflug über Fronleichnam unter der Regie von Marina Philipp und Anni Jankowitsch führte mit dem Bus­unter­nehmen Gerstmayr ins Elsaß.

Im August 1993 besuchte der Verein die IGA in Stuttgart. Zur Herbstfeier in der Ostalbhalle konnte der 1. Vorsitzende Reiner Hahn 240 Festgäste be­grüs­sen. Die prachtvolle Ausschmückung hatten wieder zahlreiche emsige Hel­fer­innen und Helfer übernommen. Die damalige „Theaterspielgruppe“ in­sze­nierte auch dieses Jahr lustige Sketche, darunter „Der Obsthändler Maier“ mit Hans-Peter Philipp und Roland Maier. Unvergessen bleibt auch das von unserem „OGV-Chor“ vorgetragene „Schwäbische Mostlied“:

Mir möget onsern Schwoba-Mooscht ond Schpätzla, Kraut ond Lensa. Mir mögat onsre Schwoba-Kooscht mit älle Konsequenza! Mir möget onsern Schwoba-Mooscht ond onsre Schwoba-Weiber: dia send halt onser Freud und Trooscht, de liabschte Zeitvertreiber!

Eine von den damaligen Ausschussmitgliedern Julius Goldschmied, Josef Knötig und Ottmar Pflanz reichhaltig zusammengestellte Tombola sowie Tanzmusik von Josef Oszfolk rundeten den gelungenen Abend ab.

Im Mai 1994 besichtigte man die Gärtnerei Pommerenke in Steinheim. Be­sonders interessant waren hierbei die Erläuterungen des Seniorchefs über bio­logische Schädlingsbekämpfung. Das in dieser Zeit traditionelle und be­liebte „Familienfest“ im Lehrgarten in Bergenweiler wurde dieses Jahr von einer Flötengruppe unter der Leitung von Angelika Israel umrahmt. Der als Grillmeister tätige 1. Vorsitzende Reiner Hahn versorgte die zahlreichen Be­sucher mit Spezialitäten vom Holzkohlegrill. Der 4-tägige Jahresausflug im Juni hatte Seis am Schlern in Südtirol zum Ziel, wobei der Besuch der Lagunenstadt Venedig sowie eine Dolomitenrundfahrt besonders her­vor­zu­heben sind. Im August trafen sich zahlreiche Vereinsmitglieder beim Er­werbs­obstbauer Köpf in Altheim zu einer Behangbesichtigung und einem anschließenden gemütlichen Beisammensein.

Bei den Neuwahlen im Januar 1995 wurde Karin Maier zur 2. Vorsitzenden bestimmt, nachdem Anton Seitz nach 16-jähriger Tätigkeit nicht mehr kan­didierte. Für seine Verdienste um den Verein wurde er mit einer Urkunde und einem Buch über Ungarn geehrt. Das Amt des Kassierers übernahm Geza Genz von Walter Jenisch, der die Vereinskasse seit 1986 mustergültig geführt hatte. Die Kassenprüfung obliegt bis zum heutigen Tag Hans-Peter Philipp, nach dessen Wiederwahl und Anni Jankowitsch, als Nachfolgerin von Sabine Weigert. Bei einem der diesjährigen Stammtische hielt Herr Apotheker Post einen sehr interessanten Vortrag über „Heilpflanzen in unserer Gegend“. Mit der Herbstfeier im Ok­tober, welche ganz unter dem Zeichen „Der Drachen“ stand, neigte sich das Vereinsjahr langsam dem Ende zu. Zahlreiche Vereins­mit­glieder hatten die­ses Mal die Ostalbhalle mit selbst gebastelten Papier­drachen ausgeschmückt. Mit ihrem trefflichen Vortrag über den „Umwelt­schutz“ begrüßte die 2. Vor­sitzende Karin Maier die zahlreichen Gäste.

Beim anschließenden Sketch „Der Zug fährt gleich ab“ gespielt von Anni Jankowitsch, Claudia Lang und Marina Philipp blieb kein Auge trocken. Die dazu passenden Kulissen hatte Willi Schwenk kreiert.

In der Hauptversammlung im Januar 1996 beschlossen die Mitglieder mehr­heitlich, den Jahresbeitrag von 10 DM auf 15 DM zu erhöhen. Im März fand eine Schnittunterweisung im Garten von Anna Schubsky statt, welcher auch eine zeitlang als Lehrgarten diente. Im August wurden zur künftigen Lage­rung und Ausgabe von Düngemitteln zwei Garagen von der Gemeinde ge­mietet, nachdem Gerätewart Julius Goldschmied seine bisher vom Verein angemieteten Räumlichkeiten selbst benötigte.

Jürgen Bassler

Bei den Neuwahlen im Februar 1997 stellte sich der
1. Vorsitzende Rainer Hahn nach 8-jähriger Tätig­keit für eine weitere Amtsperiode nicht mehr zur Ver­fügung. Zu seinem Nachfolger wurde Jürgen Bassler bestimmt. Karl Häußler erklärte, dass er sein Amt als Fachwart, welches er jetzt schon seit 1963 ausübte, niederlegen möchte, was von den anwesenden Mitgliedern sehr bedauert aber auch respektiert wurde. Ein Vereins­mitglied rief ihm damals zu: „Karl, Du muascht ganga, solang Du no an Wert hascht“. Doch dann hieß es „eine Frage“ unser Karl macht weiter „keine Frage“. Auf der Herbstfeier im Oktober in der Ostalbhalle konnte der 1. Vorsitzende Jürgen Bassler der Frauengruppe zu ihrem 20-jährigen Jubiläum gratulieren. Eine besondere Attraktion war damals der Auftritt des „Blauhemden-Chors Zang“ mit den Volksweisen „Schwobawein“ und „Es löscht das Meer die Sonne aus“.

Zu Beginn des Jahres 1998 zählte der Verein 240 Mitglieder, davon 6 Ehren­mitglieder. Bei den turnusgemäßen Wahlen wurde Gudrun Schuster das Amt des Kassierers übertragen, welches sie bis zum heutigen Tag ausübt. Zur Schrift­führerin wurde Gisela Heller bestimmt, nachdem Elfriede Müller nach 9-jähriger Tätigkeit nicht mehr kandidierte. Beim Stammtisch im Juli hielt unser ehemaliges Ausschussmitglied Ottmar Pflanz einen sehr inte­ressanten Vortrag über die Imkerei. Am 19. Juli veranstaltete der Verein erstmals seit längerer Zeit wieder ein Sommerfest, das gut besucht war. Für die Gestaltung und das leibliche Wohl hatten viele fleißige Vereinsmitglie­der gesorgt. Im Rahmen der Herbstfeier am 17. Oktober ließ der 1. Vorsit­zende Jürgen Bassler 90 Jahre Vereinsgeschichte Revue passieren.

Der nunmehr traditionell über Fronleichnam stattfindende 4-tägige Ausflug führte 1999 an den Lago Maggiore, mit Bootsfahrt zu den Borromäischen Inseln und einer Fahrt mit dem Zug durchs Centovalli-Tal. Im September nahm der Verein anlässlich des 300-jährigen Bestehens des hiesigen Schüt­zenvereins am Festzug teil. Am 4. Dezember wurde das Vereinsjahr mit einer Adventsfeier im „Musikerheim“ beendet, wo der Nikolaus die Kinder wieder mit kleinen Geschenken erfreute.

Die Vereinsgeschichte in der jüngeren Vergangenheit

Karl Häußler

In der Hauptversammlung im Januar 2000 stellte Karl Häußler sein Amt als Fachwart endgültig zur Verfügung, welches er zwischenzeitlich 37 Jahre mit viel Idealismus und fachlichem Können begleitet hatte. Zum Dank hierfür und für 20-jährige Mitgliedschaft im Beirat des Kreisobstbauverban­des wurde ihm ein Geschenkkorb überreicht. Die Laudatio hielt Kreisgeschäftsführer Hans-Ulrich Hagmeier. Da für Karl Häußler bis heute noch kein Nachfolger gefunden werden konnte, wird das Fachwartsamt von Ausschussmitglied Hans-Peter Karner kommissarisch ausgeübt. Im April konnte unter der Leitung des damaligen 1. Vorsitzenden.

Jürgen Bassler zu­sammen mit vielen fleißigen Helfern unsere „Beratungs­stelle“ auf einem von der Ge­mein­de gepachteten Grundstück neben der Fuß­ball-Begegnungsstätte des SVH Königsbronn fertig gestellt werden. Hier wer­den sozusagen in den ei­genen vier Wänden die Gerätschaften des Ver­eins gelagert und auch immer wieder Ausschuss­sitzungen abgehalten. Außer­dem erfolgt seither dort in der Gartensaison immer samstags neben fach­licher Be­ratung die Ausgabe von Gartenbedarfs­artikeln. Diese Aufgaben werden meist abwechselnd von Jürgen Bassler, Werner Jankowitsch, Hans-Peter Karner und Horst Wiche über­nom­men. Am 16. April wurde das nun­mehr schon zur Tra­di­ti­on gewordene „Palmsonntag­essen“, auch als „Mittagstisch für Jedermann“ bekannt, ins Leben gerufen. Unser Küchen­team bietet für jeden Gaumen et­was, wobei sich der Sauer­braten inzwischen bei  den zahlreichen Besuchern besonderer Be­liebt­heit erfreut. Im Rahmen der Herbst­feier er­hiel­ten verdiente Mitglieder, darunter auch die Or­ga­ni­sa­to­rin  des Küchen­teams Barbara Pfeiffer als An­erkennung für ihren Einsatz einen Blumenstrauß.

Im Februar 2001 gab die bisherige Leiterin der Frauengruppe Gertrud Layher ihr Amt nach 11-jähriger Tätigkeit ab. Nachfolgerin wurde Ingeborg Kniele, die bis heute die Leitung der Gruppe unter dem Namen “Kreativ­gruppe“ inne­hat. Zu einem der monatlichen Stammtische konnte auch Werner Junginger, Fruchtsaft-Getränkehersteller in Niederstotzingen begrüßt werden. Nach nützlichen Tipps zum Mosten, konnten die interessierten Zu­hörer Fruchtsäfte probieren. Der Vereinsausflug im Juni hatte dieses Jahr Nizza zum Ziel. Besonders beeindruckend war ein Abstecher nach Monaco, mit obligatorischem Besuch des Spielcasinos und Besichtigung des Fürsten­pa­lastes. Im Juli war die hiesige Bevölkerung zum „Tag der offenen Tür“ in unsere Beratungsstätte eingeladen.

Mit der Euro-Einführung am 1. Januar 2002 wurde der jährliche Mitglieds­beitrag auf 8 EUR (= 15,65 DM) festgesetzt, was annähernd dem bisherigen Beitrag von 15 DM entsprach. Die Mitgliederzahl hatte leicht auf 232 Per­sonen abgenommen. Einer der diesjährigen Stammtische beinhaltete einen in­ter­es­santen Dia-Vortrag über heimische Wildorchideen von Vereinsmit­glied Wolfgang Thiele. Im Maschinenhof in Ochsenberg wurden im Februar unter Anleitung von Ausschussmitglied Ulrich Höpfler Vogelnistkästen gebastelt. Im April beteiligte sich der Verein unter der Regie der 2. Vorsit­zenden Karin Maier an einer Landschaftsputzete der Gemeinde.

Zu einem der Obstler-Stammtische im Jahre 2003 konnte als Gastreferent Herr Notar Dorn begrüßt werden. In seinem lehrreichen Vortrag „Erben, Vererben und Vorsorgevollmacht“ ging es ausnahmsweise einmal nicht ums Obst und Gemüse. Aber auch ein interessanter Filmvortrag von Gerhard Layher sowie Filme über verschiedene Vereinsausflüge, präsentiert von Helmut Staiger, ge­hörten zum Jahresprogramm. Als Highlight kann sicher der Vereinsausflug in die Schweiz nach Täsch bei Zermatt bezeichnet werden. Schon die Anreise war ein besonderes Erlebnis, da etwa 150 km im Panora­ma­wagen des berühm­ten Glacier Express durch die Schweizer Bergwelt zurückgelegt wurden. Zum Programm gehörte auch eine Fahrt mit der Zahn­radbahn zum über 3.000 Meter hoch gelegenen Gornergrat, von wo aus sich bei herr­lich­stem Son­nen­schein ein atem­be­raub­ender Blick auf das Matter­horn und das umliegende Hochgebirge bot. Trotz einer Omnibuspanne auf dem Heimweg kamen die Aus­flügler zwar spät aber wohlbehalten wieder in Königsbronn an. Das Som­mer­fest im August musste wie im Vorjahr wegen schlechten Wetters abgesagt werden, woraufhin man sich entschloss, bis auf weiteres keine Som­merfeste mehr abzuhalten. Die Herbstfeier wurde in die­sem Jahr ge­mein­sam mit dem Musikverein Königsbronn und den Garten­freunden Hohe Wart begangen.

In der Hauptversammlung im Februar 2004 stellten die 2. Vorsitzende Karin Maier nach 9-jähriger und Schriftführerin Gisela Heller nach 6-jähriger Tä­tig­keit ihre Ämter zur Verfügung, die 2 Jahre unbesetzt blieben. In diesem Jahr musste sich der Verein ein neues Zuhause suchen, da uns das „Musi­ker­heim“ mit Annette und Ernst Widmann sowie Jörg Kniele als Bewir­tungs­team künf­tig nicht mehr zur Verfügung steht. Nach Sondierung ver­schie­de­ner Mög­lichkeiten fiel die Wahl auf die „Begegnungsstätte“ des SVH Königs­bronn, wo man sich seit 2005 immer am 2. Donnerstag im Monat trifft. Zur besseren Veranschaulichung der heimischen Obstsorten gerade auch bei der jüngeren Generation pflanzte der Verein auf dem Schulgelände der Grund­schule in Itzelberg vier Obstbäume. Ziel des 4-Tagesausflugs war diesmal Berlin, mit einer Tagesfahrt in den Spreewald. Leider hatte unser Reise­bus auf der Heim­fahrt auch diesmal eine Panne, was jedoch dem Aus­flug ins­gesamt keinen Abbruch tat, denn Berlin ist ja bekanntlich eine Reise wert.

Seit März 2005 ist der Obst- und Gartenbauverein auch mit einer damals von Robin Schuster eingerichteten und später von Markus Pfeiffer neu gestalte­ten Homepage im Internet präsent. Die Aktualisierung der Internetseite er­folgt seither ebenfalls von Markus Pfeiffer zusammen mit Ausschussmit­glied Süha Buluttimur. Zu einem der diesjährigen Obstler-Stammtische in der gut angenommenen Begegnungsstätte des SVH, konnte der Vorsitzende des Kreis­obst­bauverban­des Wilhelm Hübscher mit einem Vortrag über „Beeren der Zukunft“ be­grüßt werden und im Herbst durften die Stamm­tisch­freunde die von Kreis­ge­schäfts­führer Hans-Ulrich Hagmeier vorgestellten Apfelsorten probieren. Am 18. September präsentierte sich unsere Kreativgruppe auf dem Apfel­markt im Schloss in Brenz mit dem aus verschiedenen Apfelsorten zusam­mengesetzten Königsbronner Wappen. Am 5. Nov­ember verstarb unser ehemaliger Fach­wart Karl Häußler nach längerer Krank­heit im Alter von 78 Jahren.

Werner Jankowitsch

Im Februar 2006 legte der 1. Vorsitzende Jürgen Bassler sein Amt nach 9-jähriger Tätigkeit aus persönlichen Gründen überraschend nieder. In einer außer­ordent­lichen Versammlung im März wurde Werner Jankowitsch zu seinem Nachfolger gewählt. Karin Maier stellte sich nach 2-jähriger Pause wieder als 2. Vorsitzende zur Verfügung, was von den Mitgliedern dankbar angenommen wurde.

Mit Friedrich Pfeiffer konnte auch das verwaiste Amt des Schriftführers wie­der besetzt werden. Bei einer Besichtigung der Gärtnerei Schäfer in Kö­nigs­bronn im Mai erfuhren die Teilnehmer, dass Ulrich Schä­fer, der den Betrieb in 4. Generation betreibt, speziell für die Landes­garten­schau 30.000 Pflanzen heranzog. Anlässlich der Landesgartenschau im „Heidenheimer Brenz­park“ war der Verein in einer Aktionswoche vom 11. bis 15. Juni prä­sent. In der Hütte des Kreisobstbauverbandes konnten zahlreiche Besucher Wildfrüchte-Gelees, die von den Frauen des Vereins eigens für diesen Anlass hergestellt wurden, probieren. Beim sogenannten „Königsbronner Tag“ am 28. Juni hat­ten sämtliche örtlichen Vereine die Gelegenheit sich zu re­prä­sen­tie­ren. Die Kreativgruppe, unter der Leitung von Ingeborg Kniele, hatte sich mit dem Königsbronner Wappen, diesmal künstlerisch aus Blumen gesteckt, in Szene gesetzt und begeisterte damit die Besucher.

Das Jahresprogramm in 2007 startete bereits im Januar mit einer Schnitt­un­ter­weisung in Zang, im Obstgarten von Monika und Frieder Schwäble. Zum Stamm­tisch im April konnte als Gastreferent Fachwart Dieter Köhler von den Gartenfreunden Heidenheim mit einem Vortrag über Ziergehölze be­grüßt werden. Diesem folgte im Mai ein weiterer Vortrag und zwar von der 2. Vor­sit­zen­den Karin Maier über Balkonbepflanzung. Damit gab sie gleich­zeitig An­re­gun­gen für den Blumenschmuckwettbewerb, zu dessen Gremium sie schon mehrere Jahre gehört. Eine wichtige Thematik für jeden Garten­freund ist nach wie vor die Schädlingsbekämpfung bzw. der Pflanzenschutz. Unser Ausschuss­mitglied und Mitglied im Beirat des Kreisobstbauverbandes Heidenheim, Hans-Peter Karner versteht es immer meisterhaft, den Zuhö­rern sein fun­diertes Wissen zu diesen aber auch anderen Themen rund um den Haus­garten in Fachvorträgen bzw. vor Ort zu vermitteln. So konnten die Ver­eins­mitglieder beispielsweise im Juli bei einem Stammtisch vor Ort sei­nen liebe­voll gepflegten Garten besichtigen und nützliche Ratschläge mit nach Hause nehmen. Der sechzehnte von Marina Philipp und Anni Jankowitsch organisierte und sehr beliebte Vereinsausflug führte die­ses Jahr in den Norden Deutschlands nach Hamburg. Beeindru­ckend war nicht nur eine Stadt- und Hafenrundfahrt sondern auch ein Abste­cher ins „Alte Land“ mit seinen un­zäh­li­gen Apfel- und Kirschplantagen. Auf der Herbstfeier im Oktober konnte der 1. Vor­sitzende Werner Jankowitsch die zahlreich er­schienenen Garten­freunde und Gäste im bis auf den letzten Platz besetzten Gemeinde­haus begrüßen.

Bürgermeister Michael Stütz wür­digte die Arbei­ten des Obst- und Garten­bauvereins und nahm seitens der Gemeinde die Blumen­schmuck­prä­mie­rung vor. Die Bewirtung wurde wie im Vorjahr von un­se­rem Jugendteam aus­ge­richtet und sorgte damit bestens für das leibliche Wohl der an­we­senden Gäste. Sabine und Bruno Weigert hatten wieder die Aus­ge­stal­tung der be­liebten Tombola übernommen. Nach den „Magic Mo­ments“ mit Zau­ber­meis­ter Eder klang der gelungene Abend mit Tanz­musik aus.

Der Verein im Jubiläumsjahr 2008

Die Mitgliederzahl wächst kontinuierlich und hat im Jubiläumsjahr unter dem rührigen 1. Vorsitzenden Werner Jankowitsch einen Höchststand von an­nä­hernd 300 Mitgliedern erreicht. In der Hauptversammlung im Februar, welche wie in den letzten Vorjahren in der „Begegnungsstätte“ des SVH Königsbronn statt­fand, konnte Kassiererin Gudrun Schuster wiederum von einem erfreu­lich­en Kassen­be­stand und positivem Ergebnis berichten. Seitens der Kreativ­gruppe sind für dieses Jahr Wanderungen, ein Ausflug zur Charlottenhöhle bzw. zur bayerischen Landes­garten­schau nach Neu-Ulm sowie Bastel- und Näh­arbei­ten vor­ge­sehen. Zum Jahres­programm des Vereins gehören unter anderem Schnitt­un­ter­weisungen, Vorträge über Rosen, den Pflanzenschutz und sogar über die Herstellung von Schokolade sowie der traditionelle „Mittagstisch für Jeder­mann“. Ziel des 4-tägigen Jahresausflugs im Mai ist die Wachau. Da­ne­ben findet im Juli ein Tages­ausflug zur Landes­garten­schau nach Bad Rappenau statt. Den Höhepunkt bildet natürlich die Feier zum 100-jährigen Be­stehen des Vereins, welche zusammen mit der Herbst­feier am 11. Oktober 2008 in der Ostalbhalle be­gangen wird.

Diese Rückschau soll einen kurzen Einblick in die 100-jährige Geschichte des Obst- und Gartenbauvereins Königsbronn geben, wobei von den vielen Aktivitäten wie z.B. Fachvorträge, Gartenrundgänge, Ausflüge und Veran­staltungen exemplarisch lediglich einige wenige herausgegriffen worden sind.
Bewusst wurde auch auf die Aufzählung von vielen Namen verzichtet, da dies den Rahmen dieser Festschrift sicherlich sprengen würde.